Rallye-Märchen am anderen Ende der Welt: 20.000 Kilometer und 24 Flugstunden weit entfernt wartet Neuseeland auf die weltbesten Driftkünstler. Diese nehmen die Reisestrapazen und den vom zehnstündigen Zeitunterschied verursachten "Jet Lag" gerne in Kauf: Die ebenso geschwungenen wie schnellen Schotterpisten rund um die Metropole Auckland gelten als die schönsten Wertungsprüfungen überhaupt.

2007: Marcus Grönholm siegt mit lediglich 0,3 Sekunden vor Sébastien Loeb!, Foto: Sutton
2007: Marcus Grönholm siegt mit lediglich 0,3 Sekunden vor Sébastien Loeb!, Foto: Sutton

Der Traum eines jeden Rallye-Fahrers ist 29,72 Kilometer lang und trägt den Namen "Whaanga Coast": Die am Sonntag ausgetragene Wertungsprüfung schlängelt sich entlang der pittoresken Küste des Tasmanischen Meeres, bevor die Route in das immergrüne Innenland mit seiner idyllischen Hügellandschaft und den zahllosen Schaaf-Weiden abbiegt. Geradeaus geht es dabei nur selten. In der Regel fügt sich eine Kurve harmonisch an die andere, so dass die Piloten mit ihren gut 300 PS starken Turbo-Allradlern wie von selbst in einen ausgewogenen Rhythmus von Drift und Gegendrift finden. Nirgendwo tanzen die World Rally Cars mit einer anmutigeren Choreographie über die insgesamt 16 Schotter-Prüfungen mit einer Gesamtlänge von 354,8 Kilometern.

Nachdem der Rekordsieger der Rallye Neuseeland mit Marcus Grönholm nicht mehr im Feld ist, können unter den aktuellen Pilloten lediglich Sébastien Loeb und Petter Solberg je einen Erfolg vorweisen. Die Chancen auf einen Debutsieg stehen also gut.