Hallo! Diesmal melde ich mich vom Rallye-WM-Lauf in Jordanien. Wir sind hier Sonntagnacht gelandet. Einer unserer finnischen Mechaniker hat uns in Amman am Flughafen abgeholt und zum Hotel gebracht. Um 2 Uhr lagen wir endlich im Bett. Als ich morgens aufgewacht bin, war es draußen schon ziemlich heiß. Die Landschaft wird von Geröll, Sand und Bergen beherrscht. Und natürlich vom Toten Meer. Der Anblick ist wirklich atemberaubend. Später sind wir zum Strand gegangen. Hier zu schwimmen ist eine ganz neue Erfahrung. Man geht ins Wasser, verliert plötzlich den Boden unter den Füßen und dümpelt dann einfach rum. Sehr lustig!

Am Dienstag und Mittwoch stand die Recce auf dem Programm. Es war bis zu 42 Grad heiß, die Strecken waren sehr, sehr schwierig und rutschig. Es war also eine echte Herausforderung, den Aufschrieb zu machen. Aber trotz der schwierigen Bedingungen lief alles glatt.

Nach einem reibungslosen Shakedown sind wir dann am Freitagmorgen um kurz nach 8 zur ersten Wertungsprüfung gestartet. Die war zwar nicht sehr schwierig, aber sehr, sehr schnell. In einer Linkskurve, die in eine scharfe Rechtskurve übergeht, war ich leider zu schnell unterwegs. Wir sind in einer Sandbank gelandet und stecken geblieben. Es hat dann einfach zu lange gedauert, bis wir wieder auf der Strecke waren. Leider konnten wir daher den ersten Rallyetag nicht fortsetzen.

Dank SupeRally-Reglement ging es am Samstag weiter. Wir konnten gute Zeiten erzielen – darunter eine sechstschnellste. Nur beim Herunterschalten hatten wir kleine Schwierigkeiten, aber ansonsten lief der SX4 WRC ohne Probleme. Der Mittagsservice ging also ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. Da die Rallyetage hier früh zu Ende sind, konnten wie nachmittags noch mal zum Strand gehen, ein bisschen schwimmen und entspannen.

Auf der Suche nach Schatten..., Foto: Suzuki
Auf der Suche nach Schatten..., Foto: Suzuki

Heute sind wir schon früh gestartet. Die erste WP lief bestens, aber leider hat uns 6 oder 7 km vor dem Ziel ein Reifenschaden ziemlich viel Zeit gekostet. Die zweite Prüfung des Tages, "Wadi Shueib 1", lief aber einfach wie geschmiert. Am Ende hatten wir die viertschnellste Zeit – das beste Ergebnis, das das Suzuki World Rally Team bislang erzielt hat. Auf der dritten und längsten Prüfung, "Jordan River 1", habe ich wohl eine Haarnadelkurve zu sehr geschnitten. Die Nase des Autos ist in einem tiefen Graben gelandet. Mit Geschwindigkeit hatte das nichts zu tun. Solche Sachen passieren einfach. Leider waren nicht genug Zuschauer vor Ort, die uns hätten helfen können. Und Holz, das wir unter die Reifen hätten packen können, war auch nicht zu finden. Wir mussten also leider warten, bis uns eine Crew raus gezogen hat. Damit war der letzte Tag gelaufen.

Vor einigen Minuten hat uns der König von Jordanien im Servicepark einen Besuch abgestattet. Ich habe mich ein bisschen mit ihm unterhalten und seinem Sohn angeboten, einmal im SX4 WRC Probe zu sitzen. Aber genau wie mein dreijähriger Neffe hat auch er Angst, wenn es laut wird. Der Motor hat ihn wohl erschreckt. Na ja, vielleicht haben wir ja bei der nächsten Rallye Jordanien eine zweite Chance.

Jetzt freuen wir uns auf Sardinien!