Mikko Hirvonen hat die Rallye Jordanien gewonnen, bereits auf der ersten Etappe des heutigen Tages übernahm er die Führung und verteidigte sie bis ins Ziel. Die Taktik im BP Ford Team, nicht in der Führungsposition in den letzten Tag zu gehen, zahlte sich damit aus. "Es ist ein tolles Ergebnis für meinen Kampf um die Weltmeisterschaft. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist auf jeder Rallye Punkte zu erzielen, 10 Punkte sind perfekt. Es war eine harte Rallye, aber es ist gut wieder in der WM Wertung zu führen." zeigte sich Hirvonen sichtlich erleichtert.

Sordo durfte sich am Ende über Rang zwei freuen, Foto: Sutton
Sordo durfte sich am Ende über Rang zwei freuen, Foto: Sutton

Zweiter wurde Daniel Sordo, der zwischenzeitlich von Latvala sogar auf Position drei verwiesen worden war. Doch eine gebrochene Radaufhängung ließ den Finnen am heutigen Tag noch bis auf Platz sieben zurückfallen. Entsprechend ernüchtert viel Latvalas Resümee aus: "Auf der ersten Etappe des heutigen Tages traf ich einen Felsen, nach der Hälfte der nächsten Etappe brach das Trageglied der hinteren, linken Aufhängung. Nach der Wertungsprüfung versuchten wir die Aufhängung zusammenzubinden, aber es hielt nicht und ich musste viele Kilometer mit einem abgewinkelten Rad fahren. Ich war glücklich überhaupt ins Ziel zu kommen. Ich hatte zwei perfekte Tage am Freitag und Samstag, aber der heutige Tag war sehr lang. Ich muss konstanter und konzentrierter werden."

Daniel Sordo zeigte sich hingegen trotz des verlorenen Sieges zufrieden: "Ich versuchte alles um die Führung zurückzugewinnen, aber es war nicht genug. Doch auch so freue ich mich über unsere Leistung am Wochenende. Wir führten nach zwei Tagen und ich war vom Start bis ins Ziel sehr glücklich mit dem Gefühl im C4. Die Rallye war sehr anstrengend, aber auch sehr lehrreich für mich: Ich bin sicher, dass die Erfahrung nützlich für kommende Veranstaltungen sein wird."

Mitten im WM Kampf, Chris Atkinson, Foto: Sutton
Mitten im WM Kampf, Chris Atkinson, Foto: Sutton

Dritter wurde somit Chris Atkinson, für den eine unauffällige Rallye auf dem Podium ein versöhnliches Ende fand und der sich auf einmal mitten im WM Kampf wieder findet: "Wir erzielten wieder gute Punkte und es ist gut für uns und das Team, weil es uns nahe an den Jungs an der Spitze der Fahrer WM hält. Es war eine schwierige Rallye für uns, fast vom Start waren wir irgendwo im Nirgendwo, mit großen Abständen nach vorne und hinten. Wir haben immer noch eine Menge Arbeit vor uns und wir wollen konkurrenzfähiger werden und um Siege kämpfen" trug Atkinson jedoch auch dem Umstand Rechnung, dass Subaru in Jordanien in der Performance einen Rückschritt gegenüber den letzten Rallyes hinnehmen musste.

Nachdem Urmo Aava auf der 18. Etappe einen Aufhängungsschaden erlitt und seine starke Rallye nicht mit einer Zielankunft krönen konnte, war der Weg frei für Henning Solberg, der sich noch an Matthew Wilson vorbei auf Position vier schob. "Vor der Rallye hoffte ich auf einen fünften Platz und nun freue ich mich Vierter geworden zu sein. Ich wusste, dass es eine harte Rallye werden und ich meinen Kopf benutzen müssen würde. Es wäre leicht gewesen hart zu pushen und einen Fehler zu machen. Dieser Plan hat funktioniert." gab Solberg Einblicke in seine Strategie: "Wir waren heute morgen ein wenig enttäuscht, als wir durch einen Reifenschaden viel Zeit verloren, aber wir blieben konzentriert und freuen uns nun über Platz fünf bei dieser neuen und schwierigen Rallye. Meine Fitness half mir konzentriert zu bleiben." erinnerte Wilson noch einmal an die heißen Temperaturen.

Munchi's Ford hat nun 8 Punkte Vorsprung auf Suzuki, Foto: Sutton
Munchi's Ford hat nun 8 Punkte Vorsprung auf Suzuki, Foto: Sutton

Federico Villagra erzielte auf Position sechs vier weitere wichtige Punkte für das Munchi´s Team, dass seinen Vorsprung auf Suzuki damit weiter ausbaute: "Ich genoss diese Rallye sehr; Punkte in den drei letzten Rallyes erzielt zu haben, ist phantastisch. Wir fanden den ersten Tag sehr schwierig, am Samstags machten wir einige Änderungen am Differential und das Auto fühlte sich viel besser an. Ich habe mein Gefühl mit dem Auto verbessert und meine Zeiten wurden besser und besser." zeigte sich Villagra optimistisch in Hinblick auf die nächste Rallye auf Sardinien.

Khalid Al- Qassimi, der den 7. Platz schon sicher zu haben schien, verlor auf der letzten Etappe durch zwei Reifenschäden über acht Minuten und verpasste auf Platz neun erneut seine ersten WM Punkte. Davon profitieren konnte Gigi Galli, der auf den letzten Punkterang vorrückte. "Wir sind definitiv zufrieden mit dem Ergebnis, aber wir sind enttäuscht über unsere Probleme am Freitag." brachte Galli seine Gefühlslage auf den Punkt.

Ohne Unfall wäre Loeb wohl kaum zu schlagen gewesen., Foto: Sutton
Ohne Unfall wäre Loeb wohl kaum zu schlagen gewesen., Foto: Sutton

Sébastien Loeb, der nach seinem gestrigen Ausfall wieder ins Geschehen eingriff, schob sich mit drei Etappenbestzeiten noch auf Position zehn nach vorne, damit bescherte er Citroen zumindest noch einen Punkt in der Konstrukteurs WM. Nach der Rallye zeigte er sich angriffslustig: "Es war sehr nützlich zu sehen, wie die Reifen sich auf der langen Etappe verhielten. Wir haben jetzt fünf Punkte Rückstand in der Fahrerwertung, aber es wird nicht unmöglich die aufzuholen. Die Saison ist noch sehr lang und Performance unseres C4 war sehr ermutigend."

Die Rallye Jordanien verlief insgesamt nicht ganz so spektakulär, wie zuletzt die Rallye Argentinien. Dennoch erwies sie sich für Fahrer wie Teams als harte Nuss. Dass sowohl bei Citroen, als auch bei Ford und Subaru letztlich nur ein Fahrer ohne Probleme das Ziel erreichte, war vor der Rallye nicht unbedingt erwartet worden. In der WM Wertung besitzt Hirvonen nach seinem Erfolg in Jordanien nun wieder fünf Punkte Vorsprung auf Sébastien Loeb, aber auch Chris Atkinson bleibt mit sieben Punkten Rückstand weiter im Titelrennen. Ford baute derweil den Vorsprung in der Konstrukteurswertung auf Citroen auf nun ebenfalls sieben Punkte aus.