"Die letzten beiden neuen Veranstaltungen in Portugal und Irrland verliefen wirklich gut für uns, aber ich sollte nicht Norwegen vergessen." Diese Worte Xavier Mestelan-Pinons, des technischen Managers Citroens sprechen für sich. Niemand im Citroen Lager braucht sich nach den letzten Erfolgen ernsthafte Sorgen zu machen: Sébastien Loeb konnte in Argentinien die Führung in der Fahrer WM zurückerobern und das Team seinen Rückstand auf Ford bis auf einen Punkt aufholen. Zudem gewann man die beiden letzten neuen Rallyes, die Favoritenrolle scheint klar verteilt.

Sébastein Loeb gewann die letzten beiden Rallyes, Foto: Citroen
Sébastein Loeb gewann die letzten beiden Rallyes, Foto: Citroen

So wirkt es dann auch weniger überheblich als vielmehr realistisch, wenn Sébastien Loeb in seiner gewohnt nüchternen Art vom Sieg spricht: "Wir wissen nicht viel über die Rallye Jordanien, also werde ich ein wenig wachsam sein. Es sollte nicht zu hart für die Autos werden, aber als erster auf die Strecke zu gehen, wird ein Handicap. Mir wurde gesagt, dass es Gemeinsamkeiten zu Mexiko gibt und unser C4 war dort konkurrenzfähig, das ist sehr ermutigend. Unser Ziel ist es zu gewinnen. Wenn Daniel und ich das schaffen, wäre das unser 40. Sieg in der WRC".

Einen ganz besonderen Vorteil genießt Loebs Teamkollege Daniel Sordo, der im letzten Jahr bei den Tests zur Rallye Jordanien teilnahm und sich somit schon recht gut auf die Bedingungen einstellen konnte: "Ich bin selten mit mehr Erfahrung als die meisten meiner Rivalen zu einer WRC Rallye angetreten. Die Etappen sollten schnell und offen, die Oberfläche so hart wie Beton werden. Dafür dürfte sie aber nach der ersten Schleife nicht zu viel nachlassen. Ich denke, die Geschwindigkeit wird hoch sein, aber wir werden auf die oberste Schicht losen Schotters aufpassen müssen, die für Veränderungen im Grip Niveau sorgen wird. Es wird unklug sein die Ideallinie zu verlassen, wegen der tiefen Gräben. Wir streben eine Podestplatzierung an."

Insgesamt wirkt das Citroen Team auch vor der Rallye Jordanien am Stabilsten: Sébastien Loeb ist die klare Nummer 1 und gewann in diesem Jahr bereits drei von vier Rallyes und auch bei Daniel Sordo war zuletzt eine aufstrebende Tendenz zu verzeichnen. Dennoch, bis zu Loebs Hattrick und Citroens drittem Sieg bei einer neuen Veranstaltung in Folge, ist es noch ein weiter Weg. Denn ganz schnell kann eine Rallye auch wie letztes Jahr in Norwegen verlaufen, als Citroen ebenfalls als Favorit bei einer neuen Veranstaltung eine miserable Rallye erlebte.