Auf dem Weg zum Rekord

Wenn am Donnerstagabend um Punkt 18:45 Uhr die Rallye Weltmeisterschaft 2008 in Monte Carlo mit der ersten Sonderprüfung in Saint Jean en Royans gestartet wird, hat Weltmeister Sébastien Loeb nur ein Ziel: Die Verteidigung seines Erfolges vom Vorjahr. Mit diesem Sieg wäre der 33-jährige Franzose zugleich der einzige Rallye-Pilot, der die "Monte" fünf Mal für sich entscheiden konnte. Der vierfache Weltmeister freut sich bereits auf den Auftakt: "Die drei Regionen, in denen gefahren wird, sind sehr abwechslungsreich. Ich freue mich schon sehr auf die Rückkehr auf den Col du Turini (wurde 1997 zuletzt gefahren) und den anderen klassischen Etappen im Südwesten Frankreichs."

Hirvonen als ernsthafter Kontrahent?

Wer kann Loeb auf dem Weg zu seinem fünften Sieg stoppen? Teamkollege Daniel Sordo wird auch heuer als hilfreicher Adjutant zur Seite stehen und kaum eine Gefahr darstellen. Bei den anderen Teams scheint derzeit nur der Ford-Pilot Mikko Hirvonen als ernstzunehmender Gegner in Frage zu kommen. Der Finne gibt sich zuversichtlich: "Es wird für mich zwar sehr schwierig, die Leaderrolle von Marcus Grönholm zu übernehmen, aber ich fühle mich bereit dazu und rechne mir gute Chancen aus, hier zu gewinnen. Ausfallen ist auf jeden Fall verboten."

Der 27-Jährige nimmt zum fünften Mal an der Monte teil, im vergangen Jahr reichte es nur zu einem fünften Platz. Ford-Neuling Jari-Matti Latvala geht als Außenseiter in die Rallye. Für Manfred Stohl, der heuer nicht dabei ist, ist Latvala die klare Nummer zwei hinter Hirvonen. "Er hat großes Talent, aber diese Saison wird ein Lehrjahr für den 22-Jährigen", verriet der Österreicher.

Subaru unter Druck

Die Erfolge des japanischen Automobilherstellers Subaru liegen bereits einige Jahre zurück. Nach dem WM-Titel im Jahr 2003 durch Petter Solberg lief es alles andere als erfolgreich für das Team rund um Teamleder Solberg (47 Punkt, fünfter Endrang 2007) und Chris Atkinson (31 Punkte, siebenter WM-Rang 2007). Daher sollen heuer wieder Erfolge eingefahren werden. Dafür wurde der Este Markko Märtin, der seine Karriere nach dem tödlichen Unfall seines Co-Piloten Michael Park bei der Wales-Rallye 2005 beendet hatte, als Testpilot engagiert und ein neuer Impreza konzipiert. Auf diesen müssen die Fahrer aber noch längere Zeit warten. Teamchef Richard Taylor: "Wir wissen nicht, wann er kommt, aber er soll auf jeden Fall von Anfang an siegfähig sein."

Den Shakedown auf dem 5,03 Kilometer langen Kurs nahe Vernoux en Vivarais entschied Daniel Sordo mit einer Zeit von 2:25.2 Minuten für sich. Auf dem zweiten Platz landete mit rund drei Zehntel Rückstand Teamkollege Sébastien Loeb. Auf den weiteren Rängen folgten Petter Solberg, Francois Duval, Chris Atkinson, Mikko Hirvonen, Jari-Matti Latvala, Gigi Galli, Matthew Wilson und Henning Solberg.