Mit 33 Jahren hat Sébastien Loeb im Rallye-Sport alles erreicht, was man erreichen kann. Mit einer tadellosen Leistung am dritten Tag der Rallye Wales in Großbritannien sicherte sich der Franzose aus Le Mans seinen vierten WM-Titel nach den Erfolgen in 2004, 2005 und 2006. Zwar kam Loeb nur auf dem dritten Rang ins Ziel, doch der Vorsprung auf seinen Verfolger Marcus Grönholm war groß genug, um den zweiten Platz des Finnen zu verkraften.

In dieser Saison kam Loeb nicht an seine Rekord-Punktzahl von 127 aus der Saison 2005 heran, doch auch die diesjährige Statistik kann sich sehen lassen. Ganze acht Rallyes konnte der neue und alte Champion für sich entscheiden. Und immer wenn er ins Ziel kam, stand er am Sonntagnachmittag auf dem Podium. Drei zweite Plätze und zwei dritte Ränge runden die konstante Leistung von Loeb eindrucksvoll ab.

Für Marcus Grönholm blieb auch in seiner letzten Saison vor dem Rückzug aus der Weltmeisterschaft nur der zweite Rang. Das letzte Aufbäumen brachte nichts mehr. Den Titel hat der Ford-Pilot allerdings nicht in Wales verspielt, sondern mit den zwei Ausfällen in Japan und Irland. Bei der letzten Rallye überließ der Routinier den Sieg ebenfalls einem anderen Fahrer: Mikko Hirvonen. Er ist ausgerechnet der Fahrer, der in die Fußstapfen von Grönholm treten soll und 2008 für und mit Ford um die Meisterschaft kämpfen wird.

Sein Potential stellte der Nordländer schon in dieser Saison unter Beweis. Der Sieg in Wales ist sein dritter in der aktuellen Saison. Auf den drei Etappen leistete sich Hirvonen keine Fehler und konnte so einen Vorsprung von 15 Sekunden herausfahren. Gerade am ersten Tag war der Jüngling unglaublich stark. Dort nahm er Grönholm 40 Sekunden ab und konnte es danach ruhiger angehen lassen.

Mikko Hirvonen gewinnt die letzte Rallye des Jahres, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen gewinnt die letzte Rallye des Jahres, Foto: Sutton

Mit den Plätzen eins und zwei hat Ford auch beim Saisonfinale gezeigt, dass sie die stärkste Fahrerkombination haben. Der Titel in der Teamwertung stand schon eine Rallye vor dem Saisonende fest. Das ist zumindest ein kleiner Trost für den verpassten Gewinn der Fahrerwertung. Sébastien Loeb kam heute hinter dem Ford-Duo ins Ziel, sein Rückstand betrug über 1:30 Minuten.

Trotz Problemen auf der letzten Etappe konnte Petter Solberg seinen vierten Platz verteidigen. Auf der 15. Wertungsprüfung platzte dem Norweger ein Reifen und er verlor viel Zeit, hielt seinen Verfolger Dani Sordo aber in Schach. Am Ende fehlten dem Spanier gute 15 Sekunden auf seinen Vordermann. In der Gesamtwertung sieht es genau andersherum aus. In der Endabrechnung kam Sordo auf Platz vier, Petter Solberg direkt dahinter auf den fünften Rang.

Auch Matthew Wilson konnte seine Position trotz eines Drehers verteidigen. Bei seinem Heimspiel in Großbritannien sorgte der Stobart-Pilot mit Rang sechs für sein zweitbestes Saisonresultat. Auch Chris Atkinson und Manfred Stohl, die dem Briten noch einmal bedrohlich nahe kamen, konnte die Saison in den Punkten abschließen. Vor allem für den Österreicher ist der achte Platz eine Art Bewerbung. Nach dem Ausstieg von seinem Team OMV Kronos ist die Zukunft von Manfred Stohl in der Rallye-WM weiter ungewiss.