Schon bei der Rallye Irland ist eine Vorentscheidung in der Rallye-Weltmeisterschaft gefallen. Im Duell zwischen Sébastien Loeb und Marcus Grönholm sind die Trümpfe klar verteilt. Aus eigener Kraft kann nur noch der Franzose Weltmeister werden - und ihm reicht sogar halbe Kraft. Wenn Grönholm bei der Rallye Wales in Großbritannien gewinnen und damit zehn Punkte einfahren würde, könnte Loeb mit einem fünften Platz den Titelgewinn perfekt machen. Abgesehen von seinen drei Ausfällen in Norwegen, auf Sardinien und in Asien kam der Citroen-Pilot immer auf Platz drei oder besser ins Ziel. Das sollte auch in Wales zu schaffen sein.

Sollte Loeb´s Teamkollege Dani Sordo am Sonntag seinen ersten Saisonsieg einfahren, stehen die Chancen für Ford und Grönholm noch schlechter. Wenn der Finne nur Zweiter wird, könnte der amtierende Meister auf Position sieben ins Ziel schleichen und würde so seinen Titel verteidigen. Sollte es Grönholm gar nur auf den dritten Rang schaffen, nützt alles nicht mehr. Selbst bei einem Ausfall seines Kontrahenten könnte er dann nur gleichziehen. Loeb wäre dann aufgrund der häufigeren Siege neuer und alter Champion.

Während Grönholm also voll attackieren muss, kann es Loeb ruhig angehen lassen. Sechs Punkte Vorsprung zu verteidigen, klingt einfach. Eigentlich ist das auch der Fall, doch der Motorsport schreibt oft seine eigenen Gesetze. Wer letztlich den Siegerpokal in den Himmel strecken darf, entscheidet sich erst, wenn am Sonntagnachmittag alle Fahrzeuge im Ziel angekommen sind...