Alles begann in Deutschland. Wir schrieben das Jahr 2002. Ein gewisser Sebastien Loeb gewinnt zum ersten Mal ein WRC-Event - in den folgenden fünf Jahren sollte sich das oft wiederholen, auch und gerade in Deutschland, wo SuperSeb am Sonntag seinen insgesamt sechsten Triumph einfuhr. "Mit 37.8 Sekunden Vorsprung auf Marcus Grönholm gab es keinen Grund ein Risiko einzugehen", wusste Loeb schon vor dem Start des dritten und letzten Tages.

Da auch noch Francois Duval dem Finnen hart auf den Fersen war, konnte Loeb einem sicheren Sieg entgegenfahren. "Der letzte Tag mag hier kurz sein, aber er ist auch sehr stressig. Es ist niemals aus, bevor man nicht über die Ziellinie ist. Der Rallyesport ist der unberechenbarste Motorsport", betonte Teamdirektor Guy Fréquelin. Genau das erlebte Grönholm am eigenen Leib. Im Kampf um Platz 2 gegen Duval machte er einen Fehler, verlor wertvolle Zeit und wurde nur Vierter. "Wir wurden vor einer Kuh gewarnt", so der Ford-Pilot. "Es gab kein Problem, aber ich verlor die Konzentration, hörte nicht genau auf Timos Ansagen und schon rutschten wir aus der Kurve." Dabei wurde die Aufhängung beschädigt. Grönholm verlor 80 Sekunden und musste bis ins Ziel zittern.

"So eine Situation ist niemals einfach", weiß Loeb. "Man riskiert immer, in einen falschen Rhythmus zu verfallen." Für ihn zahlte es sich aus. "Wir haben die Lücke zu unserem Rivalen bis auf fünf Punkte geschlossen und es ist noch alles offen, auch wenn der Titelkampf sehr hart wird."