Vor dem Samstag hat Loéb schon einen Rückstand auf 20.2 Sekunden auf seinen ärgsten Widersacher im Kampf um die Weltmeisterschaft, Marcus Grönholm. Der Finne liefert sich stattdessen ein ganz enges Duell mit Teamkollege und Landsmann Mikko Hirvonen um den Heimsieg.

Zwar gewann Grömholm acht der elf Wertungen des Tages, doch fast immer war Hirvonen in seinem Ford Focus gleichauf. "Heute war es unglaublich schnell und es gab keine großen Zeitunterschiede", bemerkte der Führende der Gesamtwertung. "Ich wusste ganu wie schwierig es werden würde, die Führung zu übernehmen, als ich das erste Mal auf der Straße war und das hat sich bewahrheitet", so Grönholm weiter, der sich schon vorher auf einen harten Kampf mit Ford-Teamkollege Hirvonen eingestellt hatte.

Für Sébastien Loeb werde es nun hingegen schwer, noch einmal im Kampf um den Sieg einzugreifen, ist sich Grönholm sicher. "Wir haben mit dem neuen Auto einen Schritt nach vorne gemacht und nun muss Loeb richtig hart pushen. Die Lücke zwischen uns ist fast schon doppelt so groß wie letztes Jahr", erinnert sich Grönholm. Dessen ist sich auch Sébastien Loeb selbst bewusst. Dennoch hat der Franzose noch nicht aufgegeben. "Es sind noch mehr als 180 Kilometer zu fahren und ich habe erst kürzlich schmerzlich erfahren, dass sich die Situation an der Spitze sehr schnell ändern kann", sagte Loeb, für den heute bei weitem nicht alles rund lief.

"Obwohl ich schnell gefahren bin, habe ich mich heute morgen vielleicht nicht zu hundert Prozent wohl gefühlt, weil der Boden so aufgerissen war. Außerdem habe ich einen Fehler auf der vierten Superetappe gemacht, als ich in einer Haarnadelkurve den Motor abgewürgt habe", gab der Citroen-Pilot zu.

Direkt hinter Loeb postieren sich die beiden Subarus von Chris Atkinson und Petter Solberg. "Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir heute erreicht haben. Platz vier ist ein gutes Resultat für den ersten Tag hier in Finnland. Gerade weil ich hier erst drei Mal gefahren bin", freute sich der Australier Atkinson. Dahinter folgen Daniel Sordo im zweiten Citroen, Henning Solberg und der Österreicher Manfred Stohl auf Platz acht.

Am zweiten Tag der Finnland-Rally müssen die Fahrer in neun Sonderprüfungen insgesamt 186,10 Kilometer bewältigen. Bereits 06.00 Uhr finnischer Zeit geht die erste Etappe los. Um 18.40 Uhr wird das erste Fahrzeug im Service erwartet. Höhepunkt des zweiten Tages ist die Sonderprüfung "Ouninpohja", die mit 33,01 Kilometer nicht nur die längste der Rally ist, sondern auch für den weitesten Sprung (bis zu 55 Meter) in der FIA World Rally Championship bekannt ist.