Mit großem Optimismus reist Ford nach Griechenland: Nach dem Doppelsieg von Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen auf Sardinien konnte die Marke mit dem blauen Oval seinen Vorsprung auf Citroën in der Konstrukteurswertung auf 21 Punkte ausbauen, während sich Grönholm - der die "Akropolis" im Vorjahr gewonnen hat - wieder an die Spitze der Fahrerwertung setzte. "Diese Position möchte ich unbedingt ausbauen - Ford ist in Griechenland traditionell besonders stark", verrät der 39-jährige Finne und verweist auf fünf Focus WRC-Siege in den vergangenen sieben Jahren. "Und nach der Sommerpause steht als nächstes die Rallye Finnland auf dem Programm, mein Heimspiel. Davon will ich profitieren."

Was dem zweifachen Weltmeister Sorgen bereit, sind die Wetterbedingungen, die die viertägigen Vorbereitungstests von Ford behinderten: "Es war kalt, es war matschig und es war feucht", wundert sich Grönholm. "Es soll bis zur Rallye zwar wieder wärmer und trockener werden, aber in schattigen Abschnitten, in den Wäldern und auf lehmigem Untergrund werden garantiert noch nasse Stellen bleiben. Aber ich freue mich darauf, ebenso wie auf Sardinien Sébastien Loeb wieder ans Limit zu treiben."

Sebastien Loeb hat viel Arbeit vor sich, Foto: Sutton
Sebastien Loeb hat viel Arbeit vor sich, Foto: Sutton

Eben jener Sébastien Loeb tritt in der Heimat des Zeus eine Sisyphos-Arbeit an: Er muss zur erfolgreichen Titelverteidigung seinen Sieben-Punkte-Rückstand aufholen, den er sich durch einen Ausritt bei der Rallye Italien eingehandelt hat. Dass der Citroën C4 WRC auch auf grobem Geläuf konkurrenzfähig ist, stellte Loeb bereits in Mexiko, Portugal und Argentinien anschaulich unter Beweis - drei WM-Rallyes, die er souverän dominieren konnte.

Das Subaru World Rally Team hat sich ein besonderes Ziel gesetzt: Nach dem schwierigen Start ins Jahr 2007 wollen die Blauen die erste Saisonhälfte mit einem Erfolgserlebnis beenden. Hierfür testeten Ex-Weltmeister Petter Solberg und sein junger Teamkollege Chris Atkinson den Boxermotor-bewährten Impreza WRC vier Tage lang in den walisischen Wäldern, auch wenn für den Einsatz in Griechenland nur geringfügige Modifikationen zu erwarten sind. "Wir müssen bei der Akropolis laut Reglement die gleichen Autos einsetzen, mit denen wir auch auf Sardinien gefahren sind", erläutert Paul Howarth, Chef des Subaru-Werksteams. "Darum haben wir die Wettbewerbsfahrzeuge auch direkt von Italien aus hierhin gebracht."

Petter Solberg vertraut nicht nur auf eine weiterentwickelte Technik: "Was wir in erster Line brauchen, ist vor allem mehr Glück", so der sympathische Pilot aus Norwegen. "Ob die Prüfungen jetzt härter werden oder weniger hart sind als im Vorjahr, ist mir ehrlich gesagt egal: Ich werde wie immer mein Bestes geben."

Gemeinsam mit den Privatteams von Kronos-Citroën (Manfred Stohl), Stobart-Ford (Jari-Matti Latvala, Henning Solberg, Matthew Wilson) und Munchi's-Ford (Louis Perez Companc, Juan Pablo Raies) gehen in Griechenland nicht weniger als 23 World Rally Cars an den Start, darunter auch der Belgier François Duval (Skoda), der Finne Toni Gardemeister (Mitsubishi) und Urmo Aava. Der Este, sonst in der Junioren Meisterschaft auf einem Suzuki Super 1600 beachtlich flott unterwegs, gibt sein WRC-Debüt am Steuer eines Mitsubishi Lancer.