Mit einem Doppelsieg bei der Rallye hat das Team BP Ford seine Führung in der Konstrukteurs-Wertung weiter ausgebaut und mit Marcus Grönholm auch wieder die Spitze der Fahrertabelle übernommen. Der Finne gewann die auf Sardinien ausgetragene Schotterveranstaltung zum ersten Mal in seiner Karriere. Da es jedoch bereits sein 27. WM-Laufsieg war, rückte er in der ewigen Bestenliste auf den zweiten Rang vor.

"Es ist ein großartiges Gefühl, wieder auf dem obersten Treppchen zu stehen", jubelte der Ford Focus RS WRC-Pilot bei der Überquerung der Zielrampe. "Ganz besonders freue ich mich aber für das Team BP, das so hart für dieses Resultat gearbeitet hat und dieses Ergebnis wirklich verdient."

Grönholm hatte die über 342,86 Wertungsprüfungs-Kilometer führende Rallye bereits am Freitag angeführt, als ihn ein defekter Stoßdämpfer auf der letzten WP der Etappe rund 25 Sekunden kostete und auf den zweiten Rang hinter Sébastien Loeb zurückwarf. Auch der Samstag verlief für den 39-Jährigen nicht ohne Zwischenfälle: "Am Ende der zweiten Prüfung stellte ich völlig überrascht fest, dass es uns das Reserverad aus dem Heck unseres Autos gerissen hat", staunte der zweifache Weltmeister, der zeitgleich einen von den groben Schotterpisten bereits beschädigten Pneu notieren musste - ein Defekt, der sich dank des pannenresistenten "Mousse"-Systems von Reifenpartner BFGoodrich jedoch nicht nachteilig auswirkte. "Dennoch fuhr ich die nächste WP vorsichtig, denn ein weiterer Defekt hätte unseren Ausfall bedeutet."

Grönholm gewann zwei der drei Nachmittags-Prüfungen der zweiten Etappe und konnte seinen Rückstand auf Loeb vor dem letzten Rallye-Tag auf Sardinien noch auf 36,5 Sekunden verringern. Am Sonntagmorgen folgte dann die Überraschung: Der amtierende Weltmeister leistete sich einen Fahrfehler und musste sein World Rally Car abstellen.

"Schade für Sébastien - auch wenn ich etwas erleichtert bin, dass auch ihm mal ein Missgeschick passiert und er nicht ständig so perfekt ist wie eine Maschine", gestand der Ford-Werksfahrer. Hinter Grönholm rückte Mikko Hirvonen, der am Steuer seines Ford Focus RS WRC eine fehlerfreie Rallye bestritt, auf den zweiten Rang vor. "Ich hatte mir eine Podiumsplatzierung zum Ziel gesetzt, das hat funktioniert", zog der 26-Jährige zufrieden Bilanz: "Dabei gibt es noch so viele Bereiche, in denen ich mich verbessern kann. Meine Zeiten kommen immer näher an jene von Marcus und Sébastien heran. Dieses Resultat ist natürlich fantastisch."

"Uns ist hier auf Sardinien nach der Rallye Norwegen bereits der zweite Doppelsieg dieser Saison gelungen; ein Ergebnis, das wir uns wirklich verdient haben", freute sich Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP Ford. "Marcus Grönholm war am Freitag schneller als Loeb, bevor ihn Probleme einbremsten - aber er hat sich dadurch nicht entmutigen lassen und ist dafür belohnt worden. Durch die Führung in beiden WM-Wertungen haben wir unsere Ausgangsposition für den Titelkampf deutlich verbessert, darauf können wir jetzt für die zweite Saisonhälfte aufbauen."

Die Trophäe für den Sieg in der Konstrukteurswertung nahm in Porto Cervo John Fleming entgegen, CEO Ford of Europe. "John Fleming entwickelt sich für uns mehr und mehr zum Glücksbringer", kommentierte Jost Capito, Direktor des Ford Teams RS, lachend: "Er hat uns im vergangenen Jahr in Monte Carlo, Griechenland, Finnland und Wales besucht - jedesmal gewannen wir. Im Februar war er in Norwegen mit dabei und jetzt auf Sardinien - prompt fahren wir Doppelsiege ein. Ich werde mit ihm reden, ob er auch für den Rest der Saison Zeit für uns hat..."