Nach Monte Carlo und Mexiko hat Weltmeister Sébastien Loeb seinen dritten Sieg in diesem Jahr gefeiert. Der Franzose sorgte am Samstag für die Vorentscheidung, als er nach einem spannenden Kampf Marcus Grönholm um 40 Sekunden distanzieren konnte. Die Prüfungen am dritten und letzten Tag der Rallye Portugal waren für Loeb Routine. Ein unnötiges Risiko einzugehen wäre nicht angebracht gewesen.

Damit hätte Grönholm aber noch leben können, da Loeb dann noch immer in der Fahrerwertung zwei Zähler hinter ihm gelegen hätte. Doch am Sonntagabend kam die böse Überraschung: sechs Ford-Piloten wurden wegen nicht homologierter Seitenscheiben bestraft. Sie erhielten 5 Strafminuten. So fiel Grönholm von Platz 2 auf 4 zurück. Hirvonen rutschte von Platz 3 auf Platz 5 ab und Latvala von Platz 6 auf Platz 8. Henning Solberg fiel ganz aus den Top10 heraus.

Auf der Piste war Grönholm der einzige Fahrer gewesen, der das Tempo Loebs mehr oder minder mitgehen konnte. Am Freitag fehlten ihm nur drei Sekunden, während Mikko Hirvonen und Petter Solberg schon um eine halbe Minute distanziert wurden. Als Loeb jedoch am Samstag alle sechs Prüfungen für sich entschied, war Grönholm - auch wegen einer nicht optimalen Reifenwahl - nicht mehr in der Lage den Franzosen aufzuhalten.

Für Petter Solberg ging es in die andere Richtung: er kletterte auf das zweithöchste Podest. Der Norweger hatte sich am Freitagabend fest vorgenommen auf das Treppchen zu fahren, doch am zweiten und dritten Tag konnte er Hirvonen nicht folgen und verlor eine Minute auf den Ford-Piloten. Dank der Bestrafung der Ford-Piloten kam er nun doch in den Genuss von 8 Punkten. Sein Teamkollege Chris Atkinson schied aus, so dass Solberg als einziger Subaru-Fahrer punktete.

Den fünften Rang sicherte ursprünglich Dani Sordo. Zwar musste er mit ansehen, wie Jari-Matti Latvala an Boden gutmachte, aber sein Vorsprung reichte aus. Dank der Strafen rutschte er ebenfalls auf das Podest. Für Latvala war es erneut eine gute Rallye - ohne die Probleme am ersten Tag hätte er weiter vorne landen können. Die Strafe machte jedoch ohnehin alles zunichte.

Mit gut acht Minuten Rückstand und Platz sechs im korrigierten Klassement holte Daniel Carlsson drei WM-Punkte für sein Team Kronos. Er war außerdem der beste Xsara-Pilot und beendete die Rallye vor Gigi Galli. Der Italiener schaffte auf der vorletzten Prüfung den Sprung in die Punkte, weil die Kupplung an Henning Solbergs Ford nicht mehr mitspielte. Der Bruder von Petter verlor seinen achten Platz und rutschte durch die Strafe ganz aus den Top10. Nicht in die Punkte schaffte es Manfred Stohl. Er wurde trotz der Strafen nur Neunter.

Die nächste Rallye findet vom 4. bis 6. Mai in Argentinien statt.