Ein vorletztes Mal gehen die Rallye-Piloten in dieser Saison auf Zeitenjagd und begeben sich dazu nach Neuseeland. Der Inselstaat westlich von Australien wird dabei zwar auf den Einsatz von Sebastien Loeb verzichten müssen, da der Franzose aufgrund seiner Armverletzung noch immer nicht starten kann, anwesend wird der Weltmeister aber schon sein. Loeb hat nämlich ein wenig Aufklärungs-Arbeit zu leisten, da der Austragungsort der Rallye um 150 Kilometer nach Süden verschoben wurde. Anstatt in der Gegend von Auckland wird nun bei Hamilton gefahren. Weil die Strecke damit fast komplett neu ist, wird es für Loeb wichtig sein, bereits für nächstes Jahr Informationen zu sammeln.

Doch wichtiger als Loeb sind diesmal jene, die auch tatsächlich am Start sind. Bei Kronos werden das Xavi Pons und Dani Sordo sein, aber es gibt noch Wichtigeres. Denn eine Weltmeisterschaft wird in Neuseeland auf jeden Fall entschieden. Und zwar jene in der Gruppe der Seriennahen Fahrzeuge, wo sich Nasser Al-Attiyah und Fumio Nutahara noch um den Titel streiten. Auch Ford könnte in der Konstrukteurs-Wertung bereits den Sack zu machen. Nach dem Premierensieg von Mikko Hirvonen in Australien und den vier Punkten, die Marcus Grönholm geholt hat, fehlen dem Hersteller nur noch drei Zähler, um den Titel einzufahren. Da wieder nur 10 World Rallye Cars für die Rallye gemeldet sind, dürften die drei Punkte nicht zu schwer zu erreichen sein.

Aber auch Subaru wird wieder mächtig aufs Gas drücken. Chris Atkinson lag in Australien in Führung bis er sich neben der Straße wieder fand und auch Petter Solberg war nahe an den Zeiten der Fords dran. Zudem könnte es eine der letzten Rallyes für Pirelli sein, da der Reifenhersteller bereits angekündigt hat, dass man sich nach dieser Saison aus der Rallye-WM zurückziehen werde. Andererseits wurde kürzlich erst wieder gesagt, dass man gerne jedes Team unterstützen werde, dass noch ohne Ausrüster dasteht - quasi ein vorzeitiger Rücktritt vom Rücktritt.

Mit seinem Peugeot will der Österreicher Manfred Stohl auf das Podest fahren. Nach dem Podiumsplatz in Australien mit frischem Selbstvertrauen ausgestattet, kann er voll angreifen. Vor allem auch deshalb, weil er sein Ziel von 40 Punkten für die Saison bereits erreicht hat. "Alles was jetzt kommt, ist eine Draufgabe", sagt Stohl.

Wer auf jeden Fall für Schlagzeilen in Neuseeland sorgen wird, ist Valentino Rossi. Der siebenfache Motorrad-Weltmeister wird wieder einmal seine Fähigkeiten auf vier Rädern und nicht asphaltiertem Geläuf überprüfen und sich in einem selbst finanzierten schwarzen Subaru Impreza WRC in 2005er Spezifikation durch die Wildnis kämpfen. Dabei darf er auch seine Stammnummer 46 auf dem Auto haben, da Nigel Heath zu Rossis Gunsten darauf verzichtet.