Das OMV Peugeot Norway World Rally kann mit dem bisherigen Verlauf der FIA World Rally Championship 2006 zufrieden sein. Mit Manfred Stohl auf Platz fünf und Henning Solberg an achter Position sind beide Piloten in den Top-Ten der Fahrer-Zwischenwertung klassiert. In der Markenwertung liegt man bereits seit Saisonbeginn bei den M2-Teams in Führung. Nun hat sich das OMV Peugeot Norway World Rally Team ein neues Ziel gesetzt: das Werksteam von Subaru soll bis Jahresende von Platz drei in der Hersteller-Wertung verdrängt werden. Trotz der Premiere des österreichischen OMV Duos in der Türkei will man von 12. bis 15. Oktober erneut zeigen, dass Strategie und Kontinuität wichtige Erfolgsfaktoren im Rallysport sind.

Niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit erleichtert das Unbekannte

Für Manfred Stohl steht in seiner ersten kompletten Saison zur FIA World Rally Championship nun die letzte Premiere auf dem Programm. Von den in den vergangenen Jahren gefahrenen WM-Rallies fehlt dem 34-jährigen OMV Piloten nur mehr der Lauf in der Türkei. Dennoch gibt er sich gelassen. Seine Kontinuität und Strategie haben sich in diesem Jahr bereits mehrfach bezahlt gemacht. Stohl: "Natürlich ist jede neue Rally eine sehr große Herausforderung. Ich denke aber nicht, dass wir Probleme haben werden. Im Gegensatz zu Japan, wo ich in diesem Jahr auch zum ersten Mal war, sind die Strecken in der Türkei eher langsam. Da findet man den Rhythmus wesentlich schneller. Zusätzlich dürfte der Unterschied zur Zypern-Rallye nicht sehr groß sein – ein paar WM-Punkte sollten sich da schon ausgehen." Mehrarbeit gibt es aber für die Co-Pilotin des österreichischen OMV Duos, Ilka Minor: "Eine neue Rally bedeutet zirka 30 Prozent Mehraufwand, da sie komplett neu geschrieben werden muss. Das werden dann während des Trainings sehr lange Nächte."

Henning Solberg zeigt sich angriffslustig

Für Henning Solberg zählt in der Türkei nur ein Platz unter den Top-Fünf. Mehr noch: der Norweger im OMV Peugeot Norway World Rally Team will erstmals in seiner Karriere aufs Treppchen. Die Rally in der Türkei ist ihm bekannt, jedoch fast nicht mehr in Erinnerung. Im Vorjahr belegte er den elften Gesamtrang und kämpfte am Ende des zweiten Tages mit großen Problemen. Solberg: "So genau kann ich mich daran gar nicht erinnern. Aber ich mag diese Rally und bin überzeugt, dass ich dort sehr schnell fahren kann. Außerdem hat mir Bozian-Racing versprochen, dass sie mir für die Türkei ein sehr gutes Auto ausgesucht haben." Mitgefühl zeigt er für Sebastien Loeb, der sich beim Mountainbikern den Oberarm gebrochen hat. Solberg: "Er ist sicher sehr traurig. Es ist schade, dass Seb (Loeb) in der Türkei nicht am Start ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie er sich fühlt. 1999 habe ich mir bei einem Jux-Kart-Rennen das Bein gebrochen. Mit so einem plötzlichen Ausfall rechnet niemand."

Höheres Ziel in der Hersteller-Wertung

In der Hersteller-Wertung liegt das OMV Peugeot Norway World Rally Team mit 59 Punkten an vierter Stelle. Damit ist man das bestplatzierte M2-Team. Doch damit gibt sich Bozian-Racing nicht zufrieden. Jetzt will man bei den letzten vier Läufen das Subaru World Rally Team gehörig unter Druck setzen, das derzeit bei 79 Zählern liegt. Die Statistik spricht eindeutig für das OMV Team. Bei den bislang acht Rallyes die sowohl OMV Peugeot Norway und Subaru bestritten haben, erzielten Manfred Stohl und Henning Solberg gemeinsam 59 Punkte. Subaru brachte es auf 52 Punkte. "Manchmal muss man Ziele höher ansetzen um das gesamte Team zu motivieren. Aufgrund des Reglements dürfen wir zwar seit Saisonbeginn am Peugeot 307 nichts verändern, aber die Leistungskurve von Manfred (Stohl) und Henning (Solberg) spricht eindeutig für uns. Ich bin überzeugt, dass wir das gemeinsam schaffen", meint OMV Peugeot Norway-Teammanager Jacky Bozian.