Amerikanische Rallyefans denken sicherlich gerne an den 30. September 1984 zurück. An jenem Tag gewann US-Boy John Buffum mit Beifahrer Fred Gallagher in einem Audi Quattro die Rallye Zypern - ein historischer Erfolg: Auf Straßenreifen von BFGoodrich dominierte der bis heute erfolgreichste Rallyefahrer der USA die namhafte Konkurrenz - darunter Jimmy McRae, Russell Brookes (beide Opel Manta 400) sowie Carlo Capone (Lancia Rally 037).

Bei brütender Hitze und den gewohnt brutalen Streckenverhältnissen ließ der Amerikaner seinen Rivalen vom Start bis ins Ziel keine Chance. Dank des offenen Laufflächenmusters seiner BFGoodrich Pneus konnte Buffum die Vorteile des Allradantriebs bestens ausschöpfen. "Auf einer einzigen Prüfung haben wir mehr als eine Minute Vorsprung gegenüber der zweitschnellsten Zeit herausgefahren - und das, obwohl unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lediglich 47 km/h betrug", erinnert sich Beifahrer Fred Gallagher. "Trotz der extrem schwierigen Prüfungen fingen wir uns während der gesamten Rallye keinen einzigen Reifenschaden ein. Kein schlechtes Zeugnis für Straßenreifen!"

In diesem Jahr wollen gleich mehrere BFGoodrich Partner den Triumph von John Buffum wiederholen und die weiße Weste der amerikanischen Marke in der Saison 2006 wahren. Bei elf Läufen fuhren die Partner der Spezialisten aus Clermont-Ferrand bisher elf Siege ein. Insbesondere die beiden Meisterschaftsführenden Sébastien Loeb im Citroën Xsara WRC sowie Marcus Grönholm (Ford Focus RS WRC06), die beide auf Pneus der amerikanischen Marke vertrauen, gelten als aussichtsreichste Kandidaten auf den Gesamtsieg. Der Elsässer, der in Limassol bereits im Vorjahr auf der höchste Stufe der Treppchens stand, könnte mit einem Sieg oder zweiten Platz gar seinen dritten Fahrertitel perfekt machen. Dafür dürfte Grönholm maximal zwei Punkte einfahren, also bestenfalls Rang sieben belegen.

Bis heute hat der Lauf, der seit 2000 der Weltmeisterschaft angehört, seinen Charakter nicht verloren: Der Rallye Zypern fordert Mensch, Fahrzeug und Reifen bis aufs Äußerste. Die Kombination aus mediterraner Hitze gepaart mit kurvenreichen und steinigen Pisten stellt einen einmaligen Mix in der Rallye-Weltmeisterschaft dar. Sowohl die Piloten als auch die Motoren bekommen durch das geringe Tempo kaum Abkühlung. Hinzu kommt, dass die vielen Kurven den Lenkradartisten keine Verschnaufpausen gönnen.

Die Rallye Zypern aus Sicht von BFGoodrich

"Auf den zypriotischen Prüfungen erreichen die Piloten nur sehr geringe Durchschnittgeschwindigkeiten von rund 60 km/h", erklärt Aimé Chatard, Leiter der Rallye-Aktivitäten von BFGoodrich. "Im Vergleich dazu bringen es die Rallye-Asse in Finnland auf Tempo 120 - ebenfalls im Schnitt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Mensch und Material auf Zypern eine halb so schwere Herausforderung bevorsteht. Im Gegenteil: Gerade die Reifen erwartet auf der Mittelmeerinsel die Hölle."

"Beim kommenden Lauf fahren die Piloten besonders oft im ersten, zweiten oder dritten Gang und nutzen den Drehzahlbereich häufiger als sonst bis zum Maximum aus", beschreibt Chatard. "Das dabei unvermeidliche Durchdrehen der Räder führt zu einem starken Abrieb der Pneus. Für Zypern legen wir daher besonderen Wert darauf, die Abnutzung zu vermeiden und eine gute Traktion zu erreichen."

"In diesem Jahr dürfen die Fahrer bei Rallyes mit starker Reifenabnutzung - wie beispielsweise Zypern - zwischen zwei verschiedenen Laufflächen-Profilen wählen", so der Pneu-Experte. "Ab der Saison 2007 beschränkt die FIA die Auswahl auf ein Muster. Bei dieser Veranstaltung haben sich unsere Partnerteams hauptsächlich für die BFGoodrich g-Force Gravel Mischungen '9' (mittel) und '9+' (hart) entschieden. Als Alternative erschienen ihnen die Schotterpneus BFGoodrich g-Force Gravel H1 und H2 am geeignetsten. Der H2 ist ein komplett neuer Reifen, der bei der Rallye Akropolis erstmals zum Einsatz kam. Seither haben wir die Variante weiterentwickelt. In Griechenland hat auch der H1 am Citroën Xsara WRC von Dani Sordo ausgezeichnet funktioniert."

BFGoodrich bietet den g-Force Gravel H2 in der Mischung "9+" (hart, für wiederholt gefahrene WP und/oder höhere Temperaturen) an. Der neue Pneu besitzt die Dimension 225/60 R15. Zudem stellt die Marke ihren g-Force Gravel H1 zur Verfügung, eine mit 215 Millimetern etwas breitere Ausführung als der erfolgreiche g-Force Gravel (195 Millimeter). Besonders gut für die erste Durchfahrt der Wertungsprüfungen eignet sich der g-Force Gravel "9" (mittel, für Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius). Beim zweiten Durchgang dürfte die Mischung "9+" (hart, für harten Untergrund und/oder hohe Temperaturen) ihre Qualität voll ausspielen können.

Bis Montag (11. September) mussten der obersten Motorsportbehörde FIA die persönlichen Reifenlisten der Fahrer vorliegen. Die Piloten der M1- und M2-Wertung können insgesamt 65 Pneus nominieren. Aus diesem Kontingent dürfen während Shakedown und Rallye maximal 42 tatsächlich zum Einsatz kommen.