Die Rallyewelt blickt von Donnerstag, 10. August, bis zum kommenden Sonntag nach Trier. Die alte Römerstadt ist Start und Ziel der OMV ADAC Rallye, neunter Lauf zur diesjährigen Rallye-WM. Top-Favorit auf den Gesamtsieg ist Weltmeister Sébastien Loeb. Der Elsässer ist fast schon Lokalmatador und konnte an der Mosel mit seinem Citroen in den vergangenen vier Jahren immer als Erster über die Zielrampe fahren. Sein größter aktueller Herausforderer heißt Marcus Grönholm. Der Finne sorgte im Juni mit seinem Sieg beim letzten WM-Lauf in Griechenland für Schlagzeilen. Nun möchte der Fordpilot die Siegesserie von Loeb auch beim deutschen WM-Lauf gerne stoppen und nach 1.288 Rallye-Kilometern den Siegerpokal abholen.

Die Spannung steigt vor dem Start am Donnerstag an der berühmten Porta Nigra. Die Entscheidung fällt auf 19 Sonderprüfungen. Über 200 000 Zuschauer werden bei der Sekundenjagd an der Mosel, um Baumholder und dem saarländischen St. Wendel erwartet. Mehr als 20 000 Loeb-Fans werden alles daransetzen, die Veranstaltung wieder zum "Heimspiel" für den Weltmeister werden zu lassen. Die 76 gemeldeten Starter aus 27 Nationen absolvieren derzeit noch ihr Training. Unter ihnen auch DTM-Star Mattias Ekström, der sich vom gewohnten Audi A4 DTM auf den Skoda Fabia WRC erst noch umstellen muss. Der Schwede zeigt sich beeindruckt: "Ich habe jetzt erstmals die so genannten Hinkelsteine in Baumholder live gesehen. Walter Röhrl stuft diese riesigen Betonrandsteine als ziemlich gefährlich ein. Ich werde deshalb versuchen, mich von denen im Wettbewerb respektvoll fernzuhalten."

Sein Markenkollege Matthias Kahle, mehrfacher deutscher Rallye-Meister, hat keine Angst davor und freut sich auf den WM-Lauf: "Ich will mich da mit der Weltelite messen und natürlich reizt mich auch das Duell mit den Markenkollegen." Insgesamt stehen 15 deutsche Piloten am Start. Unter ihnen OMV-Junior Aaron Burkart (Berlin), der große Erwartungen hegt: "Mit dem schwächeren Saxo war ich im Vorjahr schon gut vorne dabei, jetzt mit dem Citroen C2 peile ich sogar einen Podiumsplatz in der Junior-Division an." Viele Fans in Deutschland hat Schotter-Spezialist Manfred Stohl aus Österreich (Team OMV Peugeot-Norway). Er ist allerdings etwas pessimistisch gestimmt: "Ich werde hier auf jeden Fall mit 110 Prozent Leistung und Motivation fahren, und hoffe, dass ich auf den Asphaltstrecken möglichst viele Erfahrungen auf diesem Untergrund sammeln kann."

Jost Capito (Köln), Motorsportchef von Ford-Europa, setzt natürlich auf einen Erfolg von Marcus Grönholm und unterstrich bei der Pressekonferenz nochmals die Bedeutung der OMV ADAC Rallye: "Für Ford hat der deutsche WM-Lauf einen extrem hohen Stellenwert, zumal unser Wettbewerbsfahrzeug Focus in Saarlouis gebaut wird und Deutschland für Ford der Schlüsselmarkt ist".

Als zusätzliche Fun-Einlage im Rallye-Beiprogramm ist übrigens das von ADAC, OMV und dem Red-Bull-Skoda-Team angesetzte Jet-Ski-Rennen am Donnerstag einzuordnen. Dank der freundlichen Ausnahmegenehmigung des Landkreises St. Wendel werden Rallye-Piloten, Prominente und Pressevertreter auf dem Bostalsee zum feuchten Wettbewerb antreten (10.8. von 14:30 bis 16:00 Uhr). Im Vorfeld haben sich bereits Manfred Stohl, Andreas Aigner, Stephan Vojtech und Mattias Ekström als Starter gemeldet, wobei der Schwede Ekström schon seinen Vorteil schmunzelnd reklamiert: "Ich habe zuhause drei eigene Jet-Ski zur Verfügung und von daher ganz klar einen Trainingsvorteil."