Ein fünfter Platz ist das bisher beste Resultat eines Skoda Fabia WRC in der Rallye-WM. Erzielt hat es Jan Kopecky!

Der 24-jährige Tscheche sammelte erste WRC-Erfahrungen letztes Jahr als dritter Fahrer im Skoda-Werksteam. Als die Tschechen ihren Rückzug aus der WM bekannt gaben, gründete sich um Kopecky herum das Czech Rally Team Skoda-Kopecky.

Auf dem Programm stehen 10 europäische Rallyes für den 24-jährigen Tschechen. Nach zunächst zwei eher unauffälligen Rallyes in Monte Carlo und Schweden, zeigte Kopecky seine beste Leistung in Spanien. Auf seinem Lieblingsbelag Asphalt fuhr Kopecky mit weniger als drei Minuten Rückstand auf den Sieger Sébastien Loeb auf den fünften Platz. Bestes Resultat für einen Skoda Fabia WRC!

In Frankreich erzielte Kopecky schließlich Platz zehn und bereitet sich nun auf die schwierigeren Schotter-Läufe vor, beginnend mit der Sardinien Rallye. Im Interview stand Jan Kopecky motorsport-magazin.com Rede und Antwort.

Jan, abgesehen von der Mexiko Rallye hast du an vier Läufen teilgenommen. Bist du mit dem Verlauf der Saison zufrieden?

Jan Kopecky: Ja, wir sind mit der Saison bisher sehr glücklich - insbesondere mit dem fünften Platz in Spanien. Die zwei ersten Events waren schwieriger für uns und von daher sind sie eine gute Vorbereitung für das kommende Jahr.

Deine eindruckvollste Leistung zeigtest du in Spanien. War es eine einfache Rallye für dich?

Jan Kopecky: Nein, die Rallye war wirklich schwierig und vor allem schnell. Wir waren ziemlich zufrieden mit unserem Skoda Fabia WRC, da er fehlerlos funktionierte und seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellte. Die letzte Prüfung war sehr schwer für uns, weil wir zum ersten Mal in der Nähe solch eines großartigen Resultats lagen. Wir wollten absolut keinen Fehler begehen, um den fünften Platz nicht zu verlieren.

Magst du eher Asphalt- oder Schotter-Rallyes? Warum?

Jan Kopecky: Für mich ist es "einfacher" auf Asphalt zu fahren, denn in der Tschechischen Republik haben wir keine Schotter-Rallyes. Dennoch betrachte ich die Schotter-Läufe als Möglichkeit etwas Neues zu lernen. Ich freue mich immer wieder neue Dinge zu lernen und mag es ans Limit zu gehen.

Bei den europäischen Läufen sind mit dem Red Bull Skoda Team, Francois Duval und dir vier Skodas am Start. Sind sie deine größten Konkurrenten? Möchtest du als bester Skoda-Fahrer abschneiden, wie in Spanien?

Jan Kopecky: Nein, für mich sind alle WRC-Fahrer Konkurrenten. Ich bin natürlich glücklich, dass ich in Spanien das beste Resultat in der Geschichte des Skoda Fabia WRC herausgefahren habe. Aber im Grunde genommen spielt es keine Rolle, ob unsere Konkurrenz in einem Skoda sitzt oder in einem anderen Fahrzeug - ich möchte einfach der Beste sein.

Wie sieht dein Programm in den nächsten Wochen aus?

Jan Kopecky: Ich werde in den kommenden Wochen an meiner Kondition arbeiten, da die Sardinien Rallye wegen des heißen Wetters und des rauen Schotters sehr anspruchsvoll sein wird. Außerdem nehme ich nächste Woche an einer Rallye in Tschechien teil - der Rally Matador Tatry Puchov, wo ich in der S1600 Kategorie antreten werde, da dort keine WRC erlaubt sind.

Wie lautet dein Ziel für die nächsten Rallyes?

Jan Kopecky: Wir treten nun ein eine Lernphase ein, da wir nicht viel Erfahrung auf Schotter haben. Das wird für mich, Filip und das Team neu sein. Wir werden viel lernen und wir hoffen, dass wir uns im Laufe der Saison stets verbessern, um uns Schritt für Schritt an die Eliteteams heranzutasten. Für mich sind Schotter-Rallyes eine richtige Motivation und ich freue mich auf den Rest der Saison. Unser Ziel lautet ein gutes Resultat bei der Deutschland Rallye herauszufahren.

Letzte Frage: Sébastien Loeb hat die letzten drei Rallyes gewonnen. Glaubst du, dass er wieder die WM gewinnen kann?

Jan Kopecky: Ich denke, dass Loeb einer der besten Fahrer überhaupt ist. Außerdem hat er eine große Unterstützung durch das Team. Sein größter Rivale ist dieses Jahr Marcus Grönholm. Von daher würde ich sagen, dass die WM dieses Jahr zwischen Loeb und Grönholm entschieden wird.

Vielen Dank und viel Glück für die Zukunft.