Mit der Rallye Tunesien startet Volkswagen das Vorbereitungs-Programm auf die Rallye Dakar 2007. Beim zweiten Lauf zum FIA Marathon-Rallye-Weltcup vom 9. bis 17. April steuern die Volkswagen Werkspiloten Carlos Sainz und Giniel de Villiers zwei Race Touareg 2.

Dabei sind die Fahrer-Paarungen im Werksteam neu gemischt: Der Südafrikaner Giniel de Villiers, der bei der Rallye Dakar im Januar mit Rang zwei das bisher beste Ergebnis des Race Touareg bei dem Marathon-Klassiker feierte, startet erstmals mit dem Deutschen Dirk von Zitzewitz. Auch der zweimalige Rallye-Weltmeister Carlos Sainz hat mit Michel Périn, dem Sieger des FIA Marathon-Rallye-Weltcups 2005, einen neuen Beifahrer.

Jean-Claude Vaucard verstärkt Technik-Team von Volkswagen Motorsport

"Die Rallye Tunesien mit weichem Sand und harten Kamelgras-Pisten bietet uns die Gelegenheit, erste Weiterentwicklungen am Volkswagen Race Touareg 2 für die Rallye Dakar 2007 zu testen", erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Speziell auf wüsten-typischem Untergrund wollen wir uns weiter verbessern. Wir werden die Rallye deshalb mit einem mehrtägigen Test in Tunesien kombinieren, bei dem wir verschiedene Ausrüstungs-Varianten und Hilfsmittel für die Fahrer im Sand erproben."

Bei einem fünftägigen Test im französischen Chateau Lastours hatte die Mannschaft um den Technischen Direktor Eduard Weidl, die neuerdings durch den Franzosen Jean-Claude Vaucard verstärkt wird, bereits im März verschiedene Neuerungen am Fahrwerk des Race Touareg 2 getestet. Jean-Claude Vaucard arbeitete in den 80-er Jahren in der Rallye-WM für Peugeot und in den 90-er Jahren im Marathon-Programm von Citroën. Insgesamt war er an acht "Dakar"-Siegen beteiligt. Bis 2005 erzielte Vaucard als Technischer Leiter mit Citroën drei Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft.

In Château Lastours teilten sich die Werkspiloten Carlos Sainz und Giniel de Villiers die Testarbeit. An fünf Tagen wurden insgesamt 600 Kilometer absolviert. "Wir haben einen Schritt vorwärts gemacht", erklärt Kris Nissen. "Nun müssen wir die Erkenntnisse auf langen Tagesetappen und bei Hitze und Staub im Wettbewerbseinsatz überprüfen. Natürlich wollen wir bei der Rallye in Tunesien auch um den Sieg kämpfen."

Carlos Sainz und Giniel de Villiers treten gegen drei "Dakar"-Sieger an

In Tunesien trifft Volkswagen auf starke Konkurrenz: Das Mitsubishi-Werksteam tritt mit den drei "Dakar"-Siegern Luc Alphand, Stéphane Peterhansel und Hiroshi Masuoka zu der rund 2000 Kilometer langen Wüsten-Rallye an. 2005 hatte Volkswagen mit Bruno Saby und Jutta Kleinschmidt in Nordafrika die Plätze zwei und vier belegt.

Giniel de Villiers und Carlos Sainz haben die erste Feuertaufe mit ihren neuen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz und Michel Périn bereits hinter sich. "Im Test hat die Zusammenarbeit gut funktioniert", erklärt Périn, der erstmals an der Seite von Carlos Sainz antritt. Auch Sainz freut sich auf die Zusammenarbeit: "Michel ist ein absoluter Profi. Er wird mir in Tunesien durch seine Erfahrung viel helfen können. Denn für mich ist diese Veranstaltung Neuland."

Mehr Streckenkenntnis hat Teamkollege Giniel de Villiers. "Ich bin zuletzt im Jahr 2003 in Tunesien gestartet, aber leider nicht ins Ziel gekommen", so der Südafrikaner. "Ich freue mich darauf, wieder in der Wüste zu fahren und ich bin hoch motiviert, um mit dem Team weitere Fortschritte zu erzielen." Für de Villiers´ neuen Beifahrer Dirk von Zitzewitz ist es die erste Teilnahme auf vier Rädern in Tunesien. "Ich bin diese Rallye 1999 mit dem Motorrad gefahren. Für mich ist es nach der Rallye Dakar die anspruchsvollste Offroad-Veranstaltung, denn die Wüsten-Landschaft bietet nur wenige Orientierungsmerkmale", erklärt der 15-fache Deutsche Enduro-Meister.

Rallye Tunesien: Wüsten-Klassiker mit anspruchsvoller Route und hohen Dünen

Die Rallye Tunesien führt über acht gezeitete Tagesetappen mit insgesamt 2042 Wettbewerbskilometern. Klassischer Auftakt ist am 9. April ein vier Kilometer langer Prolog im Hinterland der französischen Hafenstadt Nizza. "Dies ist ein stimmungsvoller Start. Es ist schön, vor Tausenden von Fans in Europa unsere Wüsten-Prototypen zu präsentieren", erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Die wirkliche Rallye beginnt aber in Afrika." Nach der Fährüberfahrt nach Tunis startet am Dienstag, 11. April, die erste Afrika-Etappe mit einer 288 Kilometer langen Wertungsprüfung von Ras El Oued nach Nekrif. Nach einer Schleife um Nekrif am folgenden Tag führt die Route am Donnerstag, 13. April, entlang der libyschen Grenze zur Oase El Borma im Süden des Landes. In einem großen Erg findet in der Nähe der algerischen Grenze eine Tagesetappe im weichen Sand statt. Über eine weitere Schleife um Ksar Ghilane geht es in den Ferienort Djerba ans Mittelmeer, wo der Rallye-Tross am Montag, 17. April, im Ziel erwartet wird.

"Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Streckenanteil auf Sand vergrößert", erklärt Michel Périn. Mit fünf Siegen bei dem seit 1981 ausgetragenen Marathon-Klassiker ist der Franzose der erfolgreichste Beifahrer der Rallye Tunesien und somit einer der besten Kenner der Strecken. "Uns erwartet wieder eine anspruchsvolle Navigation", kommentiert er. "Denn wie die Rallye Dakar im Januar wird es auch in Tunesien keine bekannten GPS-Wegpunkte auf den Strecken geben. Wir müssen streng nach dem Roadbook fahren und die unsichtbaren Wegpunkte finden. Das ist eine anspruchsvolle und reizvolle Aufgabe."