Der Wendepunkt der Rallye

13 Prüfungen lang stand Elfyn Evans' Name schon fast auf der Siegertrophäe. Er dominierte den Freitag und baute seinen Vorsprung am Samstagmorgen auf mehr als eine Minute aus. Trotz zwei Reifenschäden lag er bei nur noch zwei Prüfungen am Nachmittag und drei Prüfungen am Finaltag mit einem Polster von 45 Sekunden vorne.

Bei der Wiederholung der langen Prüfungen Los Gigantes - Cantera El Condor und Boca del Arroyo - Bajo del Pungo begann sich das aufzulösen. Der Verlust des Heckflügels an seinem Ford Fiesta bedeutete für den Waliser nicht nur weniger Abtrieb, sondern auch weniger Selbstvertrauen. Er verlor auf der ersten der beiden Prüfungen mehr als 15 Sekunden und auf der nächsten aufgrund eines Drehers fast 19 Sekunden. Neuville gewann beide Prüfungen und die Lücke schrumpfte auf 11,5 Sekunden, was einen spannenden Sonntag versprach.

Erster Meeke-Unfall in Argentinien: Du Bastard! (00:35 Min.)

Größte Rettungsaktion

Kris Meekes Überschlag am Freitagmorgen, als er auf Position zwei lag, hinterließ seinen Citroen C3 in einem bedauernswerten Zustand. Die Schäden waren ziemlich umfangreich. Dem Team gelang mit dem Wiederaufbau ein Wunder und so konnte das Auto am Samstag in guter Verfassung zurück auf die Prüfungen geschickt werden - und es funktionierte so gut, dass Meeke zwei Prüfungen gewinnen konnte. Leider sah der C3 wenig später nach dem heftigsten Unfall in Meekes Karriere - mit acht Überschlägen - schlimmer aus als am Vortag.

Kaum zu glauben

Dank wunderbarem Sonnenschein während der Rallye konnten sich die Fans bei Temperaturen um die 26 Grad sonnen und bei blauem Himmel die Postkarten-Landschaft der Pampas genießen. Ganz anders bei der Recce am Donnerstag: In den Bergen von El Condor schneite es. Der WRC-Konvoi war gezwungen, 30 Minuten zu warten, bis die Hauptstraßen wieder frei waren.

Argentinien: Zweiter Meeke-Unfall mit acht Überschlägen (01:10 Min.)

Zitat der Rallye

Während seines ersten WRC-Engagements mit dem M-Sport World Rally Team war Elfyn Evans ruhig, reserviert und bewunderte vielleicht seinen verdienten Platz in der Elite der Weltmeisterschaft. Er ist als veränderter Mann zurückgekehrt, mit einer selbstbewussten Haltung und einer reiferen Auffassung.

Als er sah, dass Neuville am Samstagnachmittag einen großen Teil seines Vorsprungs aufgeholt hatte, hätte der alte Evans sich wohl auf das scheinbar Unvermeidliche eingestellt. In diesem Fall? Kein bisschen! "Wir sind nicht hierhergekommen, um nach all der Arbeit Zweiter zu werden. Wenn er also den Sieg will, dann wird er verdammt noch mal darum kämpfen müssen!", lautete seine Antwort. Wir finden's super! Mehr davon bitte, Elfyn.