¡Hola! Mexiko und ¡Hola! Schotter! Nach zwei Rallyes auf Eis und Schnee kehrt die Weltmeisterschaft auf losen Untergrund zurück. In Mexiko wartet vom 9. bis zum 12. März das erste Schotterevent des Jahres auf die Piloten und ihre WRC-Boliden der neuen Generation.

Das Zentrum der Rallye ist die Stadt León, die rund 360 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Mexiko City liegt. Von dort aus brechen die Fahrer auf 370,46 WP-Kilometer auf, die sich auf 19 Wertungsprüfungen verteilen. Eines der Markenzeichen der Rallye Mexiko waren ihre langen Wertungsprüfungen. Davon sind die Organisatoren für die 2017er Ausgabe jedoch größtenteils abgekehrt. Der Klassiker El Chocolate mit einer Länge von 54,90 Kilometern bleibt jedoch.

Die Rallye Mexiko bricht allerdings noch mit einer weiteren Tradition: Die Prüfung in den Tunneln der ehemaligen Silberminenstadt Guanajuato, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, bildet nicht mehr den Auftakt. 2017 wird der gesamte Tross am Donnerstag nach Mexiko City gebracht. Dort findet auf dem Zocalo Platz, der aus der Eröffnungsszene des James-Bond-Films 'Spectre' bekannt ist, eine Zuschauerprüfung statt. Diese wird gleich zweimal gefahren und live im Fernsehen übertragen.

Hyundai: Spannung vor dem Schotter-Comeback in Mexiko: (02:24 Min.)

Die Prüfung in Guanajuato ist nicht komplett aus dem Programm, sondern verschiebt sich auf den Freitagabend. Außerdem gastieren die Piloten am Freitag- und am Samstagabend jeweils im Autodromo de Leon. An beiden Tagen absolvieren die Piloten mit jeweils etwas mehr als 150 Prüfungskilometern in etwa dieselbe Distanz. Am Sonntag stehen nur zwei Prüfungen auf dem Programm, darunter die live im Fernsehen übertragene Power Stage Derramadero.

Hitze, Staub und Sauerstoffmangel

Eine der größten Herausforderungen der Rallye Mexiko ist die Höhenlage des Austragungsortes. Bis auf 2.737 Meter über dem Meeresspiegel fahren die Autos. Dort ist der Sauerstoffgehalt sehr gering, was sich auf die Leistung der Motoren auswirkt. Die Motorsteuerung spielt eine entscheidende Rolle, um das Maximum an Performance herauszuholen, ohne gleichzeitig die Zuverlässigkeit zu riskieren.

Die Fahrer müssen sich umstellen und ihren Fahrstil anpassen. Besonders die Bremspunkte differieren im Vergleich zu anderen Schotterrallyes. Weniger Motorleistung bedeutet, dass Fehler härter bestraft werden, da die Beschleunigung zurück auf den Topspeed länger dauert.

Im Gegensatz zu den bisherigen Events spielen die hohen Außentemperaturen in Mexiko eine Rolle. Rund um 30 Grad werden erwartet, was im Cockpit bis zu 50 Grad bedeuten kann. Damit wird nicht nur das Material, sondern auch die Kondition und Konzentration des Fahrers auf eine harte Probe gestellt.

Die Strecken sind hart und mit einer feinen Staubschicht überzogen, die den Untergrund sehr rutschig werden lässt. Entsprechend hat die Startposition großen Einfluss auf die Zeiten. Jari-Matti Latvala muss als WM-Führender den Straßenfeger spielen und rechnet sich daher nicht mehr als einen Top-5-Platz aus. Auch die nach ihm startenden M-Sport-Piloten Sebastien Ogier und Ott Tänak werden zu kämpfen haben.

Hyundai hingegen kann vor allem bei Thierry Neuville und Hayden Paddon aufgrund der späten Startposition darauf hoffen, dass es mit dem ersten Podestplatz der Saison klappt. Neuville flog im vergangenen Jahr allerdings zwei Mal ab und muss daher erst einmal seinen Aufschrieb überarbeiten. Den Vorteil der späten Startposition haben auch die Citroen-Piloten Kris Meeke und Stephane Lefebvre. Citroen patzte allerdings bei den ersten beiden Rallyes der Saison und vor allem Meeke könnte als sehr später Starter bei der Wiederholung der Prüfungen mit Spurrillen zu kämpfen haben.