Citroen ließ die WRC-Welt am Mittwochnachmittag 30 Minuten warten, ehe der Hersteller in Abu Dhabi mit der Vorstellung des C3 WRC für das Comeback in der Saison 2017 begann. Es dauerte weitere 25 Minuten, ehe das Auto enthüllt wurde. Die via Facebook-Live übertragene Präsentation lief nicht wie geplant ab, wirkte unprofessionell und sorgte für reichlich Unmut unter den WRC-Fans.

Das Fahrer-Trio für die nächsten zwei Jahre, bestehend aus Kris Meeke, Craig Breen und Stephane Lefebvre, hatte das Team bereits im Oktober präsentiert. Meeke fungierte 2016 bereits als Testfahrer des Teams und entwickelte maßgeblich den C3 WRC.

Markant ist die wuchtige Frontpartie, die sich deutlich von den Entwürfen der Konkurrenz unterscheidet. Der C3 WRC hat sich auf den ersten Blick im Vergleich zum Concept Car kaum verändert. Bei genauerem Hinsehen fallen jedoch vor allem am Heck einige Modifikationen auf, nicht zuletzt am Heckflügel.

Matton: Siege 2017, Titel 2018

"2017 wollen wir unter normalen Bedingungen Rallyes gewinnen, indem wir unsere Wettbewerber schlagen. 2018 ist unser Ziel, mindestens einen WM-Titel nach Hause zu bringen", gab Citroen-Racing-Chef Yves Matton die Marschroute vor. Zudem verteidigte er die Fahrerwahl, die bei der Bekanntgabe Kritik und Unverständnis hervorgerufen hatte.

"Um unser erstes Ziel zu erreichen, nämlich in der Saison 2017 unter normalen Rennbedingungen Rallyes zu gewinnen, hatten wir bereits Kris Meeke verpflichtet. Er hat 2016 gezeigt, dass er auf jedem Untergrund um den Sieg kämpfen kann", sagte Matton. "Für die anderen Teams gab es zwei Wege, die wir verfolgen konnten. Wir konnten entweder einen erfahrenen Piloten verpflichten, der mit Kris Meeke um die Rolle als Anführer kämpft. Oder wir konnten die Linie der Marke verfolgen und das Vertrauen jungen Fahrern schenken. Das hat Citroën bereits mehr als 20 Jahre lang getan."

Matton ist davon überzeugt, in Breen und Lefebvre zwei sehr talentierte, viel versprechende Fahrer zu haben. "Deshalb entschieden wir, ihnen eine Chance zu geben. Mittelfristig sind sie die Zukunft der WRC", meinte er. In der Saison 2017 setzt das Citroen Total Abu Dhabi WRT zwei bis vier C3 WRC für die Teams Meeke/Nagle, Breen/Martin, Lefebvre/Moreau und Al Qassimi/Patterson ein.

Die Erfolge von Citroen in der WRC (1999-2016)

96 Siege, davon 11 in Deutschland, 10 in Argentinien, 9 in Spanien und 7 in Monte Carlo
238 Podiumsplatzierungen
1.484 WP-Bestzeiten
78 Siege von Sébastien Loeb, 7 von Sébastien Ogier, 3 von Kris Meeke, je 2 von Carlos Sainz und Philippe Bugalski, je 1 von Dani Sordo, Mikko Hirvonen, François Duval und Jesus Puras
36 Siege des C4 WRC, 32 des Xsara WRC, 26 des DS 3 WRC und 2 des Xsara Kit-Car
Rekorde: Rallye-Siege für einen Hersteller (96) und Podiumsplätze in Folge (38 von der Rallye Mexiko 2008 bis zur Wales Rally GB 2010)
8 Marken-WM-Titel in der FIA World Rally Championship (2003 bis 2005 und 2008 bis 2012)
9 Titel in der Fahrer- und Beifahrer-WM von Sébastien Loeb und Daniel Elena (2004 bis 2012)

Citroen gab Ende 2015 bekannt, sich werksseitig für ein Jahr aus der WRC zurückzuziehen, um 2017 optimal vorbereitet ein Comeback zu feiern. Ganz verschwanden die Boliden jedoch nicht aus der WRC, denn das private Abu Dhabi Total World Rally Team setzte bei ausgewählten Events die Citroen DS3 WRCs ein. Bei diesen Auftritten feierte Meeke zwei Siege.