Dani Sordo war in Australien mitten im Kampf um den Sieg. Als Fünfter der WM-Wertung hatte der Hyundai-Pilot eine perfekte Ausgangslage für die ersten beiden Tage Down Under. Tatsächlich lag er nach der Vormittagsetappe nur 13,7 Sekunden hinter dem Führenden Andreas Mikkelsen - doch dabei blieb es nicht. Sordo bekam 20 Sekunden Strafe aufgebrummt, weil er zwei Minuten zu spät an der Zeitkontrolle für WP4 auftauchte und fiel auf Rang sechs hinter Mads Östberg zurück.

Im Mittagsservice zeigte sich der Spanier nahezu fassungslos, denn Schuld war ein Fehler seines Co-Piloten Marc Marti. "Marc hat wohl die Entfernungen zwischen den Prüfungen nicht richtig kalkuliert. Wir haben gehalten, um nach der Prüfung ein Rad zu wechseln. Als wir wieder im Auto waren, meinte er, wir könnten vielleicht ein bisschen spät dran sein und ich solle schnell fahren", erklärte Sordo.

Durch aufgewirbelten Staub verpasste das Duo zudem zwei Abzweigungen. "Das ist wirklich ein Desaster. Solche Dinge passieren. Wir sind alle Menschen, aber um ehrlich zu sein bin ich wirklich, wirklich enttäuscht", ärgerte sich Sordo. "Wir waren wirklich im Kampf vorne dabei. Und 20 Sekunden sind eine Hausnummer. Eben keine fünf oder zehn. Wir haben zwar noch eine lange Rallye vor uns, aber es fällt mir schwer, die Situation zu verstehen." Der Frage, wie sich die beiden für den Rest der Rallye wieder zusammenraufen könnten, wich Sordo aus.

Zwischen Dani Sordo und Marc Marti herrscht Eiszeit, Foto: Sutton
Zwischen Dani Sordo und Marc Marti herrscht Eiszeit, Foto: Sutton

Marti geknickt

Trotz rund 30 Grad Außentemperatur und ca. 50 Grad im Auto, herrschte eisige Stimmung im Hyundai i20 von Sordo und Marti. Der Co-Pilot zeigte sich geknickt ob seines Fehlers. "Ich fühle mich sehr schlecht. Du weißt, wie einfach es ist, einen Fehler zu machen. Deshalb musst du auf deinen Job konzentriert bleiben", erklärte der Spanier. "Aber wenn es passiert, kannst du nichts machen als weiterhin deine Arbeit zu erledigen."

Genau das muss das Duo nun für die verbleibenden 18 Wertungsprüfungen versuchen und alles daran setzen, den Rückstand wieder aufzuholen. Doch selbst das würde Sordo nicht wirklich glücklich machen. "Wenn es mir gelingt, noch 20 Sekunden aufzuholen auf die anderen, bin ich noch enttäuschter, denn das hätte dann mein Vorsprung sein können", sagte ein frustrierter Spanier.