Show - Down - Under. Die Rallye-Saison 2016 geht in ihr spektakuläres Finale in Australien. Vom 17. bis zum 20. November geben die Rallye-Asse nochmals auf Schotter Gas. Auch wenn die Weltmeisterschaften im Bereich Fahrer, Beifahrer und Hersteller bereits entschieden sind, wird es ein emotionales Showlaufen. Es wird der letzte Auftritt von Volkswagen in der WRC und gleichzeitig das Ende der Ära der aktuellen Boliden. Zwei wichtige Fragen müssen geklärt werden: Wer wird Vize-Weltmeister und wer holt sich den letzten Sieg dieser Auto-Generation?

Für dieses Finale bietet die wunderschöne Landschaft des Fünften Kontinents die perfekte Bühne. Während bis einschließlich 2006 rund um Perth gefahren wurde, ist der Rallye-Tross 2009 einmal quer durch das Land an die Ostküste gewandert. Nun ist das Rallye-Hauptquartier auf halbem Wege zwischen Sydney und Brisbane angesiedelt. Der Service Park liegt in der Hafenstadt Coffs Harbour. Von dort aus machen sich die Piloten auf, um die insgesamt 312,98 gewerteten Kilometer zu bestreiten, die sich auf 23 Wertungsprüfungen verteilen.

Im Wald lauern zahlreiche Gefahren, Foto: Sutton
Im Wald lauern zahlreiche Gefahren, Foto: Sutton

Besonders die kurzen Wege sind bei der Rallye Australien für die Piloten perfekt. Sie ist die kompakteste Rallye der Saison. Die Piloten absolvieren an den drei Rallye-Tagen gerade einmal 730 Kilometer an Verbindungsetappen.

Die Prüfungen selbst sind in drei Charakteristiken unterteilt. Während sie einerseits über schnelle, flüssige Straßen führen, erwarten die Piloten andererseits enge und verwundene Abschnitte im dichten Wald. Hinzu kommen Super Special Stages, die auf gemischtem Untergrund bestritten werden. Durch das meist heiße und trockene Wetter hat der erste Pilot mit dem Streckensäubern zu kämpfen, während die folgenden Fahrer unter dem teils meterhoch aufgewirbelten Staub leiden, der sich in die Luft legt. Gleichzeitig drohen im subtropischen Klima immer wieder plötzliche und heftige Niederschläge.

Sebastien Ogier ist der erfolgreichste aktive Pilot in Australien, Foto: Sutton
Sebastien Ogier ist der erfolgreichste aktive Pilot in Australien, Foto: Sutton

Die Favoritenfrage ist in Australien komplizierter zu klären als bei anderen Rallyes. Sebastien Ogier hat das Event in den vergangenen drei Jahren gewonnen und gilt auch 2016 als heißer Anwärter auf Rang eins. Allerdings kämpft der Weltmeister auch dieses Jahr mit seiner ersten Startposition und bekommt wohl starke Konkurrenz von Teamkollege Jari-Matti Latvala und aus dem Hause Hyundai. Besonders Hayden Paddon sehnt sich nach seinem Sieg in Argentinien nach einem zweiten Erfolg. Er ist als Neuseeländer der Liebling der australischen Fans und kennt die Strecken wie kein Zweiter. Für alle Piloten liegt zudem ein Fünkchen Extra-Motivation in der Luft: Jeder möchte der letzte Sieger dieser Ära werden. Damit ist Hochspannung garantiert!