Freitag, 13. November

Ogier dominierte die matschige Auftaktetappe am Freitag und führte die letzte Rallye der Saison nach fünf Bestzeiten auf sechs Prüfungen an. In seinem Volkswagen Polo R lag Ogier 13,5 Sekunden vor Kris Meeke. Teamkollege Andreas Mikkelsen folgte weitere 17,9 Sekunden dahinter.

Sturzregen in der Nacht zuvor weichte die Prüfungen in den Wäldern von Wales auf und Ogier profitierte bei den rutschigen Bedingungen von seiner frühen Startposition. Er gewann alle drei Prüfungen am Vormittag und baute sich ein Polster auf Meeke auf. Auch wenn der Citroen DS 3-Fahrer mit der Bestzeit auf der Wiederholung von Hafren Ogiers Lauf unterbrach, schlug Ogier zurück, indem er die letzten beiden Prüfungen für sich entschied.

Latvala konnte nur kurze Zeit an der Spitze mitmischen, Foto: Sutton
Latvala konnte nur kurze Zeit an der Spitze mitmischen, Foto: Sutton

Der einzige Herausforderer der beiden Piloten an der Spitze war Jari-Matti Latvala - allerdings nur für kurze Zeit. Der Finne war auf der Eröffnungsprüfung Zweitschnellster hinter Ogier, setzte seinen Polo R jedoch früh auf der nächsten Prüfung in einen Graben und schied aus. Mikkelsen kletterte nach dem Aus für Latvala auf Position drei.

Mads Östbergs einziges Problem war ein Loch in seinem DS 3, wodurch sich das Cockpit in ein Schlammbad verwandelte. Dennoch lag er komfortabel auf Position vier, 35,7 Sekunden vor Dani Sordo im Hyundai i20.

Die Hyundai-Piloten Thierry Neuville und Kevin Abbring schieden früh aus. Neuville verlor das linke Hinterrad seines i20, als die Radbolzen brachen und der Niederländer blieb stehen, als sein Motor überhitzte. Eine gebrochene Aufhängung warf Martin Prokop von Platz acht zurück, während ein Reifenschaden und ein Ausritt Robert Kubicas Tag ruinierten.

Samstag, 14. November

Die Nachricht von Terroranschlägen in Paris am Freitagabend überschattete das Event. Es traf Ogier hart und der Franzose überlegte, aus der Rallye auszusteigen. Letztendlich beschloss er jedoch, weiterzufahren. Auch wenn er es schwierig fand, sich zu konzentrieren, baute Ogier seine Führung auf einer stürmischen zweiten Etappe aus. Mit nur noch einem kurzen Tag vor Augen führte er 35,7 Sekunden vor Meeke.

Ogier baute seinen Vorsprung im Laufe des Vormittags kontinuierlich aus. Er verlor jedoch kurzzeitig die Führung, als er anhalten musste, weil Neuvilles Auto nach einem Unfall die Straße blockierte. Die Rennleitung rechnete ihm die verlorene Zeit später an und er lag wieder an der Spitze.

Meeke lieferte einen fehlerfreien Tag ab und lag 24,7 Sekunden vor Mikkelsen. Der Norweger zog sich einen Reifenschaden zu und brach den Dämpfer hinten rechts an seinem Polo R, als er am Morgen ein Schlagloch traf. Er gewann jedoch zwei Prüfungen und hielt damit seine vorsichtige Hoffnung auf Platz zwei in der Fahrerwertung am Leben.

Östberg, Ott Tänak und Sordo kämpften um Platz vier. Östberg hatte die Position zwei Mal inne, aber ein Reifenschaden und ein Abstecher in einen Graben ließen ihn auf Platz acht zurückfallen. Sordo zog daraus einen Vorteil, jedoch ging Tänak trotz eines Drehers vorbei, da Sordo Probleme beim Wechseln der Gänge hatte und eine Absperrung streifte.

Ein Schlagloch wurde Mikkelsen zum Verhängnis, Foto: Sutton
Ein Schlagloch wurde Mikkelsen zum Verhängnis, Foto: Sutton

Der Este lag in seinem Ford Fiesta RS 14,7 Sekunden vor Sordo im i20. Hayden Paddon komplettierte die Top-6 trotz eines Problems mit dem Getriebe und einer Frontalkollision mit Martin Prokop, nachdem beide auf der Verbindungsetappe den falschen Weg eingeschlagen hatten. Prokops Fiesta war zu stark beschädigt, um weiterzufahren.

Sonntag, 15. November

Ogier holte mit 26 Sekunden Vorsprung auf Meeke einen emotionalen Sieg und widmete den Erfolg den Opfern der tragischen Ereignisse am Freitagabend in Paris. "Es war hart, nach der Tragödie in Frankreich weiterzumachen und unsere Gedanken waren bei den Menschen. Wir wollten diesen Sieg als ein kleines Zeichen für alle Betroffenen und wollten zeigen, dass wir gegen solche Dinge noch stärker werden müssen", sagte Ogier.

Meeke weigerte sich, bei der Verfolgung von Ogier alles zu riskieren und zog eine überlegte Herangehensweise vor, die es zusammen mit Östbergs siebtem Platz Citroen ermöglichte, Hyundai im Kampf um Platz zwei in der Herstellerwertung zu schlagen. Mikkelsen komplettierte das Podest, aber es war nicht genug, um in der Fahrerwertung an Latvala vorbeizuziehen.

Tänak flog auf der Auftaktprüfung auf Rang vier liegend ab, womit Sordo den Platz zurückbekam, den er am Samstag bereits einmal innehatte. Der Hyundai-Pilot kam 9,2 Sekunden vor Teamkollege Paddon ins Ziel.

Elfyn Evans erfreute die heimischen Fans mit Platz sechs in einem Ford Fiesta RS, 8,6 Sekunden hinter dem Kiwi sowie eine Minute und 20 Sekunden vor Östberg. Stephane Lefebvre fuhr trotz Grippe in einem weiteren DS 3 zu Platz acht. Kubica und Lorenzo Bertelli komplettierten das Klassement.