Die Rallye Spanien ist in der Regel für Sonne, mildes Klima und staubige Schotter-Strecken bekannt. 2016 erwartet den Rallye-Tross jedoch ein komplett anderes Bild. Immer wieder kamen am Donnerstag sintflutartige Regenfälle über dem Servicepark herunter und sorgten teils für Probleme der anderen Art. Das Abu Dhabi-Team musste einen Schutzwall aus Planen bauen, um den Fluss aus schlammigem Wasser, der sich seinen Weg mitten durch ihr Zelt bahnte, zumindest einzudämmen.

Das Abu Dhabi WRT beim Bau eines Damms im Servicepark der Rallye Spanien, Foto: Motorsport-Magazin.com
Das Abu Dhabi WRT beim Bau eines Damms im Servicepark der Rallye Spanien, Foto: Motorsport-Magazin.com

Viel wichtiger wird allerdings, was ab Freitagmorgen auf den Strecken passiert. Die Rallye Spanien ist das einzige Mix-Event des Kalenders. Die erste Etappe am Freitag findet auf Schotter statt, die beiden darauffolgenden Tage auf Asphalt. In Barcelona, wo am Donnerstag die erste Prüfung der Rallye stattfindet, hat der Himmel mittlerweile ebenfalls seine Schleusen geöffnet. Was am Freitag auf der ersten Durchfahrt der Prüfungen 'Caseres', 'Bot' und 'Terra Alta' wirklich auf die Piloten zukommt, ist fraglich.

"Es ist schwierig zu sagen, denn hier in Salou gab es eine Menge Regen, aber die Schotterstrecken sind mehr als 100 Kilometer entfernt. Wir sind nicht sicher, was das Wetter dort in den vergangenen beiden Tagen angerichtet hat", erklärt Kris Meeke im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Klar ist: Auch am Ort der ersten Prüfung gingen am Donnerstag Regenschauer nieder, allerdings fielen diese viel geringer als rund um den Servicepark aus. Auch am Freitagmorgen soll es dort vereinzelte Regenfälle geben. Wie sich die Strecken wirklich präsentieren, wird der Spannungsfaktor der Rallye. "Es könnte einige Überraschungen geben. Wir haben das Recce bei trockenen Bedingungen absolviert", warnt Sebastien Ogier. "Im Shakedown hat es dann geregnet. Wir müssen uns mit veränderten Bedingungen auseinandersetzen." Meeke fügt hinzu: "In den ersten drei Kurven wird es interessant zu sehen, was passiert ist."

Der Shakedown wurde am Donnerstagmorgen zur Schlammschlacht, Foto: El Mokni
Der Shakedown wurde am Donnerstagmorgen zur Schlammschlacht, Foto: El Mokni

Regen: Vorteil Sebastien Ogier

Sollte der Regen am Freitagmorgen anhalten, oder zumindest die Strecke noch feucht sein, spielt dieses Szenario Weltmeister Ogier perfekt in die Karten. Der Volkswagen-Pilot muss auf Schotter die Strecken eröffnen und hat damit eigentlich einen klaren Nachteil. "Normalerweise haben wir viel losen Schotter und das ist rutschig für den ersten Fahrer", erklärt Teamkollege Jari-Matti Latvala. "Durch den Regen könnte es nun rutschig und schlammig sein und dann ist es kein Vorteil mehr, weiter hinten zu starten."

Und das Wetter könnte dem Weltmeister sogar noch Glück bringen. An Tag zwei der Rallye geht es auf Asphalt. Dort ist sein erster Startplatz sogar von Vorteil, da er die saubersten Strecken vorfindet. Und genau ab diesem Tag soll es in Spanien doch noch sonnig und mild werden.