Die ADAC Rallye Deutschland wird vom 18. bis 21. August zum 14. Mal als WRC-Event ausgetragen und zum letzten Mal mit Trier als Zentrum. 2017 zieht der deutsche WRC-Lauf, dessen Zukunft bis einschließlich 2020 gesichert ist, ins Saarland um. Seit dem Jahr 2000 war das Event in Trier beheimatet, zwei Jahre später stand es erstmals im Kalender der WRC.

Die Porta Nigra ist eines der Wahrzeichen der Rallye, Foto: ADAC Rallye Deutschland
Die Porta Nigra ist eines der Wahrzeichen der Rallye, Foto: ADAC Rallye Deutschland

Die Porta Nigra, Teil des UNESCO-Welterbes Römische Baudenkmäler, ist als Kulisse des zeremoniellen Starts und der Siegerehrung eines der Wahrzeichen der Rallye. Charakteristisch ist außerdem die große Bandbreite an Prüfungen. Enge Straßen in den Weinbergen an der Mosel, die Militärstraßen auf dem Truppenübungsplatz Baumholder mit den gefährlichen Hinkelsteinen, schnelle Straßen in der Eifel und Landstraßen im Saarland erfordern eine geschickte Reifenwahl und Kompromisse beim Setup.

18 Prüfungen über 306,80 gewertete Kilometer gilt es zu bewältigen. Am Freitag steht nach den bekannten Prüfungen Mittelmosel und Moselland, die je zwei Mal gefahren werden, mit der Super Special Ollmuth unweit von Trier eine neue Herausforderung auf dem Programm.

Der Samstag - mit 148,57 gewerteten Kilometern der längste Tag der Rallye - bietet fünf Prüfungen auf der berühmt-berüchtigten Panzerplatte: Drei kurze Super Specials und zwei lange Prüfungen über mehr als 40 Kilometer. Hinzukommen die Prüfungen Freisen-Westrich und Bosenberg.

Am Finaltag geht es mit der Prüfung Dhrontal, die zwei Mal gefahren wird, zum einen wieder in die Weinberge. Zum anderen führt Sauertal, deren Wiederholung die neue Power Stage bildet, an die Grenze zu Luxemburg.

Neue Regenreifen feiern Premiere

Neben den sehr unterschiedlichen Prüfungen und wechselnden Asphaltcharakteristiken gilt es bei der Rallye Deutschland eine weitere Variable im Auge zu behalten: das Wetter. Von sonnig und warm bis kalt und regnerisch ist alles möglich. Das macht die Reifenwahl besonders knifflig.

Die Reifen-Palette wird erweitert, Foto: Sutton
Die Reifen-Palette wird erweitert, Foto: Sutton

Bei der Rallye Deutschland stehen in diesem Jahr nicht nur weiche und harte Mischungen zur Auswahl. Auf neue FIA-Regularien zur Verbesserung der Sicherheit bei schwierigen Bedingungen reagieren die Reifenhersteller Michelin und DMACK zudem mit neuen Regenreifen. Diese sollen vor allem bei starkem Regen und stehendem Wasser mehr Grip bieten. Der Michelin Pilot Sport FW2 und der DMACK DMT-W sind nur für Asphaltevents verfügbar und sind auf acht Reifen pro Auto und Rallye beschränkt. Bei leichtem Regen soll der weiche Reifen die erste Wahl bleiben.

Seriensieger Citroen nur mit Privatfahrer vertreten

Wie man die Herausforderungen der Rallye Deutschland am besten meistert, zeigte in der Vergangenheit vor allem ein Hersteller: Citroen. Sebastien Loeb feierte neun Siege, davon acht in Serie. Ein weiterer Citroen-Sieg geht auf das Konto von Sebastien Ogier, der im vergangenen Jahr auch mit Volkswagen erfolgreich war, sowie ein Triumph von Dani Sordo. Hyundai-Pilot Thierry Neuville bildet mit seinem Sieg im Jahr 2014 eine Ausnahme.

Damals feierte Hyundai mit Neuville und Sordo einen überraschenden Doppelsieg - den ersten seit dem Comeback. Volkswagen gelang es erst im dritten Anlauf, den Heimfluch zu besiegen. Mit einem Dreifacherfolg markierten die Wolfsburger 2015 jedoch ihr Revier. Auch in diesem Jahr gehen sie als klare Favoriten in die Rallye. Hyundai hält mit seinen beiden Asphaltspezialisten dagegen - Sordo ist nach seiner Verletzungspause aufgrund eines schweren Testunfalls in Finnland wieder fit. Hayden Paddon soll im B-Team vor allem Erfahrungen sammeln.

Nicht ganz außer Acht lassen sollte man die beiden M-Sport-Piloten Mads Östberg und Eric Camilli. Ersterer kann mit seiner umfangreichen Erfahrung punkten, Letzterer fühlt sich auf Asphalt wohler als auf Schotter. In Deutschland nicht am Start sind der Sieger und der Drittplatzierte der Rallye Finnland, Kris Meeke und Craig Breen. Stephane Lefebvre pilotiert einen privat eingesetzten Citroen. Lorenzo Bertelli musste seinen Start absagen, nachdem er bereits im vergangenen Jahr wegen einer Lebensmittelvergiftung passen musste. Diesmal ist Beifahrer Simone Scattolin der Absagegrund. Nach dem heftigen Abflug in Finnland, nach dem er bewusstlos war, ist der Italiener noch nicht wieder fit.