Thierry Neuville (Hyundai i20) Ergebnis: Platz 4
Vor zwölf Monaten wurde Neuville in Finnland Vierter und sicherte Hyundai das bis dato beste Ergebnis bei dieser Rallye. Das gleiche Ergebnis war dieses Mal sicherlich kein schlechtes, aber für Neuville war es eine zutiefst unbefriedigende Rallye. Sein größtes Problem war ein Mangel an Traktion, vor allem an der Hinterachse, und besonders auf den Vormittagsschleifen, als die Schotterprüfungen am rutschigsten waren. Er experimentierte mit zahlreichen Setup-Änderungen ohne eine merkliche Verbesserung zu erzielen. Er schaffte es einfach nicht, das Auto schneller zu machen. Angetrieben von der Chance auf ein Podium attackierte er am Sonntag und fuhr zwei Prüfungssiege ein - die Power Stage eingeschlossen. Doch er verfehlte Platz drei um 4,6 Sekunden.

Eric Camilli (Ford Fiesta RS) Ergebnis: Ausgeschieden
Der Franzose wagte gerade einmal den zweiten Versuch bei der Rallye Finnland. Für einen Fahrer, der sich in der französischen Asphaltmeisterschaft seine Sporen verdient hat, sind die ultraschnellen Schotterpisten in Finnland Neuland. Zu allem Überfluss musste er den Leistungssprung von einem R5-Boliden im Jahr 2015 zu einem WRC-Auto schaffen. Nachdem er zu Beginn geschockt war, wie schnell die Straßen sind, hatte Camilli das Gefühl, dass sein Aufschrieb zu vorsichtig ist und passte ihn an, um in allen Punkten einen Zahn zuzulegen. Eine Ansage im Aufschrieb hätte er allerdings besser nicht ändern sollen: Die Zufahrt zu einer Linkskurve in Päijälä (WP14). Er und sein Beifahrer hatten viel Glück, aus dem massiven Unfall, der dem Ganzen folgte, unverletzt davonzukommen.

Mads Östberg (Ford Fiesta RS) Ergebnis: Platz 6
Mit zehn vorherigen Starts auf seinem Konto war Mads einer der erfahreneren Mitstreiter in Finnland, aber er konnte dieses Wissen nicht in eine Spitzenpace umsetzen. Er hatte keine Antwort auf den frühen Speed seines Fiesta-RS-Kollegen Ott Tänak und fragte sich einmal mehr, warum Prüfungen, die sich gut anfühlten, keine besseren Zeiten einbrachten. Seine Pace wurde am Samstag und Sonntag besser, als ihm der Kampf um den letzten Platz auf dem Podest zusätzliche Motivation verschaffte. Das Highlight war ein Prüfungssieg auf WP16 auf dem Weg zum sechsten Gesamtrang.

Kevin Abbring (Hyundai i20) Ergebnis: Platz 9
Da er in letzter Minute als Ersatz für den verletzten Dani Sordo einsprang, hatte Hyundai-Testfahrer Kevin Abbring in Finnland viel um die Ohren. Es war seine erste Rallye im 2016er i20 WRC und sein erster Start in einem WRC-Auto auf den schnellsten Straßen der Meisterschaft (bei seinem letzten Auftritt im Jahr 2009 hatte er einen frontgetriebenen Renault Clio pilotiert). Während er die Größe seiner Herausforderung anerkannte und sagte, dass es in gewisser Weise das schlechteste Geschenk war, das er bekommen konnte, machte Abbring das Beste aus dieser Chance zu Lernen. Obwohl er am Samstag von einem Problem mit der Kraftübertragung heimgesucht wurde, erreichte er sein vor der Rallye gestecktes Ziel eines Top-10-Platzes.

Craig Breen (DS 3) Ergebnis: Platz 3
Nur wenige Tage nach seinem Unfall im DS 3 WRC bei den Testfahrten wurde Breen aus dem Nichts zum Helden mit einem Podestplatz als Traumergebnis - dem besten seiner noch jungen Karriere. Der Eröffnungstag brachte ihm eine drittschnellste und eine zweitschnellste Prüfungszeit sowie Rang fünf ein, mit nur zehn Sekunden Abstand zu einem Podestplatz. Daraus wurde ein vierter Platz, als er über Ouninpohja flog und ein dritter, als Mikkelsen abflog. Breen behielt trotz des enormen Drucks der Verfolger die Nerven und sicherte sich auf dem Weg zu seinem ersten Podium beim gerade einmal fünften Start in einem WRC-Boliden seine erste Prüfungsbestzeit. Emotional.

Jari-Matti Latvala (VW Polo R) Ergebnis: Platz 2
Es kommt nicht oft vor, dass sich Volkswagen mit dem Zweitbesten zufrieden geben muss, aber das musste Latvala hier tun. Ein zerfetzter Reifen auf WP4 war kein großartiger Start für den Mann, der einen Sieg-Hattrick in Finnland anstrebte. Und als er bald darauf Ogiers Polo in einem Straßengraben passierte, fragte sich Latvala, ob er sein Ziel, um den Sieg zu fahren, nicht besser ins Punkte sammeln umwandeln sollte. Diese Entscheidung fiel, nachdem Meekes nachdrücklich schnellste Zeit auf Ouninpohja ihn mehr als 30 Sekunden in Führung brachte. Von da an ging es nur noch darum, sich aus allem Ärger herauszuhalten und die Punkte für VW in der Herstellerwertung zu sichern.