Während des zweiten World Motor Sport Council dieses Jahres in Turin gab die FIA bekannt, dass nur Hersteller berechtigt sein werden, WRC-Boliden nach dem 2017er Reglement einzusetzen. Das schließt Privatiers wie Martin Prokop oder Henning Solberg und Kundenteams wie das DMACK World Rally Team aus. Nur die Teams von Volkswagen, Hyundai, M-Sport, Citroen und Toyota dürfen die von ihnen entwickelten Boliden einsetzen.

Gelockert wurde hingegen die Regelung zu den nominierten Fahrern. Ab 2017 muss ein Hersteller keinen Nummer-1-Fahrer mehr bestimmen, der ein bestimmtes Mindestmaß an Rallyes - in diesem Jahr zehn - bestreitet. Damit soll bei den Piloten mehr Abwechslung möglich sein. Die nominierten Piloten müssen jedoch immer noch vor dem Ablauf der Anmeldefrist einer jeden Rallye bekannt gegeben werden.

Eine Neuerung gibt es auch bei der Punkteverteilung und zwar in Bezug auf verkürzte Rallyes wie etwa dieses Jahr in Schweden. Ab 2017 werden nur mehr dann volle Punkte vergeben, wenn die Fahrer mindestens 75 Prozent der Prüfungen bestritten haben. Wenn nur 50 bis 75 Prozent der Route bewältigt werden konnten, werden halbe Punkte verteilt. Immerhin noch ein Drittel der Punkte gibt es, wenn zwischen 25 und 50 Prozent der Rallye gefahren wurden. Punktelos reisen die Piloten nur ab, wenn weniger als 25 Prozent der Prüfungen im Programm blieben.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Während die Entscheidung zur Punkteverteilung nachvollziehbar ist, weil sie den sportlichen Wert verkürzter Rallyes einbezieht, wirft die Regelung zu den 2017er Autos Fragen auf. Sollen Privatiers künftig in einer eigenen Wertung antreten? Denn mit 2016er Autos dürften sie erst recht nicht mehr mithalten können. Die Frage ist auch, welcher Privatier dann noch einen Sinn darin sehen würde, in der WRC anzutreten. Martin Prokop hat sich bereits zurückgezogen, Robert Kubica ist ebenfalls von der Bildfläche verschwunden. Privatiers scheinen spätestens ab nächstem Jahr in der WRC keinen Platz mehr zu haben. (Annika Kläsener)