Mit der Pace des i20 WRC der neuen Generation ist Hyundai nach den ersten drei Rallyes zufrieden. Nach einigen Defekten rückte bei der Vorbereitung auf die Rallye Argentinien daher die Zuverlässigkeit in den Mittelpunkt. Vier Tage lang testete Hyundai Anfang April im Norden Portugals, da Testfahrten außerhalb von Europa verboten sind.

Die Zuverlässigkeit war an den Testtagen jedoch nicht das einzige Thema. "Wir haben ein bisschen am Handling des Autos gearbeitet, um mit dem Heck eine bessere Balance zu finden, sowie mehr Stabilität und Traktion. Das waren die größten Probleme während der letzten zwei Rallyes", erklärte Thierry Neuville.

Für die Rallye Argentinien hat Hyundai eine konservative Herangehensweise gewählt, wie Teamchef Michel Nandan offenbart. "Auch wenn wir wissen, dass wir die Leistung für einen Podestplatz haben, werden wir nicht zu viele Risiken eingehen, vor allem nicht zu Beginn. Denn bei dieser Rallye kann und wird viel passieren", sagte er. "Es ist daher wichtig, am ersten Tag vorsichtig zu sein, durchzukommen und dann zu sehen, was ergebnistechnisch möglich ist."

Mit zwei Podestplätzen - den dritten verlor Dani Sordo durch eine Strafe - hat der i20 WRC der neuen Generation bereits seine Pace auf verschiedenen Untergründen bewiesen. Allerdings sind die Rallyes in Monte Carlo, Schweden und Mexiko zu speziell, um ein richtiges Urteil zu fällen. In Argentinien hofft Nandan, dass die zahlreichen neuen Prüfungen für ein ausgeglichenes Feld sorgen. Das wiederum sollte eine bessere Beurteilung der Leistungsfähigkeit des neuen Hyundai ermöglichen.

"Die Route ist dieses Jahr kürzer und daher mehr wie bei einem Sprint-Event. Die Strategie kann anders sein. Wenn es nicht regnet, wird meine Startposition gut sein", sagte Neuville, der in der Fahrerwertung nur Rang acht belegt. "Wir haben ein wettbewerbsfähiges Auto, also ist ein Podium möglich. Aber wir müssen auch an Punkte für die Herstellerwertung denken."

Für Hyundai wäre es der erste Podestplatz in Argentinien. Sowohl Neuville als auch Sordo kamen in Diensten von Hyundai nie über Platz fünf hinaus. Für Citroen stand Sordo allerdings schon zwei Mal auf dem Podium. Beifahrer Marc Marti durfte sogar bereits Siegerchampagner genießen - 2004 gewann er an der Seite von Carlos Sainz.

"Es wird von Mexiko zu Argentinien ein paar Änderungen in meiner Herangehensweise geben, da die Straßen komplett verschieden sind - in Argentinien sind die Straßen viel weicher und nicht so anspruchsvoll für die Reifen. Ich werde versuchen, meine Position aus dem vergangenen Jahr zu übertreffen, indem ich konstant fahre. Ich hoffe, mein erstes Podium 2016 einzufahren."

Hayden Paddon bestreitet erst seine zweite Rallye Argentinien mit Hyundai und kommt daher im B-Team zum Einsatz. Allerdings kann er bereits einen Erfolg in Argentinien vorweisen. 2011 gewann er die PWRC. "Das ganze Team ist bislang in diesem Jahr sehr gut gefahren und es wird großartig sein, darauf aufzubauen, indem ich in Argentinien mehr Erfahrungen sammle."