Die Rallye Monte Carlo ist bekannt für Eis, Schnee und zahlreiche Ausrutscher. Die Prüfung von Corps nach La Salle en Beaumont hat es aber richtig in sich. Insgesamt sechs Piloten mussten entweder auf der ersten oder zweiten Durchfahrt die Rallye beenden oder hatten zumindest einen richtigen Schreckmoment.

Das Interessante: Alle Fahrer blieben an genau zwei Stellen in der Prüfung hängen. Die Knackpunkte: 6,1 und 8,9 Kilometer. Motorsport-Magazin.com fasst die Geschehnisse für euch zusammen.

Robert Kubica

Um 10:44 Uhr kam die Nachricht: Robert Kubica war auf der Strecke liegengeblieben. Wenig später folgte die Auflösung. Nach einer Rechtskurve in den Bergen war der Pole mit seinem Ford Fiesta RS WRC von der Strecke gerutscht. Er hatte auf einer eisigen Stelle die Kontrolle verloren und war in einen Baum gekracht. Die Crew war ok, das Auto aber zumindest für den Freitag nicht mehr fahrbar. Merkwürdig allerdings: Kubica schien ohnehin nur mit sehr geringer Geschwindigkeit unterwegs zu sein, bremste allerdings kurz vor dem Aufprall kaum.

Hayden Paddon

Nur eine Minute später folgte die nächste Ausfall-Nachricht. Diesmal war es Hayden Paddon im Hyundai i20 WRC. Er stoppte bei 7,9 Kilometer mit einer abgerissenen Radaufhängung. Diese hatte er sich aber an exakt der gleichen Stelle wie Kubica geholt: Kilometer 6,1. "Haydens Auto rutschte auf einer Eisplatte, traf einen Baum mit dem Heck und riss das linke Hinterrad ab. Unglücklicherweise muss er für heute aufgeben", kam schließlich die Information von Hyundai.

Elfyn Evans

Kaum waren diese News verdaut, war bereits der nächste Crash zu verzeichnen. WRC2-Pilot Elfyn Evans kam am Kilometer 6,1 um die Kurve, das Heck brach aus und den Briten hätte fast das gleiche Schicksal wie zuvor Paddon ereilt. Das Glück im Unglück: Kubicas Auto stand noch an der Unfallstelle und Evans' Heck krachte in den Ford Fiesta, der damit ein paar Meter die Böschung hinunterkatapultiert wurde. Evans konnte ohne Schaden am Auto weiterfahren.

Eric Camilli

So viel Glück hatte sein M-Sport-Teamkollege Eric Camilli nicht. Bei Kilometer 6,3 - also nur 200 Meter nach der Kubica-Unfallstelle - erwischte es auf der zweiten Durchfahrt der Prüfung auch den Franzosen. Die Bilder wirken wie eine Kopie des Kubica-Unfalls. Sowohl er als auch sein Beifahrer blieben unverletzt, der Rallye-Tag endete aber durch das Auto in den Bäumen vorzeitig.

Ott Tänak

Während der Este die erste knifflige Stelle auf WP6 noch ohne Probleme passierte, kam er bei Kilometer 8,9 von der Strecke ab. Es gelang ihm allerdings, sich selbst wieder zu befreien und Tänak sah mit knappen zwei Minuten Rückstand auf Prüfungssieger Sebastien Ogier die Ziellinie. "Es passierte nach einem Highspeed-Cut. Ich habe einfach das Heck verloren. Wir drehten uns, kamen in einem Graben und überschlugen uns. Es fehlt ein Fenster, aber das ist nicht so wild. Es ist schlimmer, dass wir den Heck-Spoiler verloren haben und das stört das Handling", erklärte Tänak später.

Lorenzo Bertelli

Dieses Glück hatte Lorenzo Bertelli nicht. Der Italiener crashte an exakt der gleichen Stelle wie zuvor Tänak. Sein Ford Fiesta war nach dem Crash allerdings nicht mehr einsatzfähig. Mit völlig demolierter Front war der Rallye-Tag für Bertelli beendet.