Zum dritten Mal in Folge startet Volkswagen als Titelverteidiger in eine Rallyesaison. Allerdings ist bereits jetzt klar, dass dieses Jahr anders wird als die vorherigen. Denn eine zentrale Figur des Erfolgs verlässt im Laufe der Saison das Team: Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito. Sobald ein Nachfolger für ihn gefunden ist, wird er seinen neuen Posten als CEO von McLaren Racing aufnehmen.

Bei seiner letzten Rallye Monte Carlo freut sich der 57-Jährige vor allem auf die Herausforderung der wechselhaften Bedingungen. "Die Rallye Monte Carlo ist häufig genau das, wofür Monaco ohnehin steht: ein Glücksspiel. Das wechselhafte Wetter macht die Reifenwahl zum Poker. Gefragt ist ein perfektes Zusammenspiel von Fahrer und Beifahrer einerseits, aber auch von Eisspionen, Wettercrew und Service-Mannschaft andererseits. In dieser Hinsicht gibt es in der Rallye-WM keine größere Herausforderung. Und genau deshalb freuen wir uns darauf, denn wir sind gut gerüstet."

Am besten gewappnet ist von den Volkswagen-Piloten Weltmeister Sebastien Ogier, denn die Rallye findet rund um seinen Heimatort Gap statt. "Wir Fahrer sind sehr abhängig von unseren Eisspionen. Und es kommt darauf an, dass man die Wetterbedingungen richtig deutet und das spezielle Wetter in den Alpen versteht", zeigte er auf. "Ich kann mir keine bessere Rallye vorstellen, um eine neue Saison zu beginnen. Die 'Monte' habe ich in den vergangenen beiden Jahren gewonnen und ich möchte sie natürlich auch in diesem Jahr gewinnen. Für mich ist es die wichtigste Rallye des Jahres."

Motiviert bis in die Haarspitzen

Auch Jari-Matti Latvala ist für den Saisonauftakt besonders motiviert und weiß um die Tücken des Wetters. "Die Rallye Monte Carlo ist jedes Jahr etwas ganz Besonderes. Die Bedingungen in den Bergen ändern sich beinahe minütlich. Auf der Sonnenseite eines Berges sind die Straßen komplett anders als auf der oftmals vereisten Schattenseite. Je besser die Kommunikation mit den Eisspionen ist, desto wahrscheinlicher ist ein gutes Resultat bei der 'Monte'", erläuterte der Finne. "Allein die Vorstellung, dass man vor dem Prinzenpalast steht und womöglich einen Pokal überreicht bekommt, motiviert mich bei jeder 'Monte' bis in die Haarspitzen."

Andreas Mikkelsen hingegen ist nicht ganz so euphorisch wie seine Teamkollegen. "Ich gebe zu, dass die Rallye Monte Carlo nicht zu meinen Lieblingsrallyes gehört. Im letzten Jahr habe ich hier einen dritten Platz gefeiert, und das wäre auch 2016 ein hervorragendes Resultat", meinte er. Zudem tritt er unter 'erschwerten' Bedingungen an, da er sich erst an seinen neuen Beifahrer Anders Jaeger gewöhnen muss. "Es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis wir bei 100 Prozent sein werden. Nach den ganzen Tests mit Anders habe ich ein äußerst positives Gefühl. Ich bin mir sicher, dass wir nach ein paar Wertungsprüfungen unseren Rhythmus finden werden."