Mads Östberg kehrt für die Saison 2016 zu M-Sport zurück. Der Norweger hatte große Teile seiner WRC-Karriere in diesem Auto verbracht - zunächst privat mit seinem Adapta-Team eingesetzt, später als Fahrer von M-Sport. Ende 2013 trennten sich die Wege, als Östberg sein Glück bei Citroen suchte. Dort wurde er 2015 Vierter der Fahrerweltmeisterschaft, ein Sieg blieb ihm aber verwehrt. Nachdem sich die französische Marke 2016 aus der Weltmeisterschaft zurückzieht, wurden Östberg und sein Vater bereits in den vergangenen Wochen immer wieder bei M-Sport gesehen und die Rückkehr galt als offenes Geheimnis.

"Ich freue mich wirklich auf die anstehende Saison und fühle mich geehrt, dass ich wieder bei M-Sport aufgenommen wurde", erklärte Östberg. "Ich möchte meinen Speed weiter verbessern, weitere Podiumsplätze einfahren und ich denke, dass sogar Siege möglich sein könnten. Ich will schneller werden und ich denke, dass ich das kann, ohne die Konstanz zu opfern."

Östberg und der steinige Weg

Mads Östberg 2012 bei seiner ersten Verpflichtung durch M-Sport, Foto: Ford
Mads Östberg 2012 bei seiner ersten Verpflichtung durch M-Sport, Foto: Ford

Mads Östberg zählte noch vor einigen Jahren zu den großen Hoffnungen der WRC. Als er 2012 in Portugal seinen ersten Sieg feierte, sahen ihn viele Experten als kommenden Weltmeister. Durch Unfälle, technische Probleme und meist nicht siegfähiges Material blieb es für den Norweger allerdings bei besagtem Sieg in Portugal.

2014 war es Östberg, der sich für die neuen Startregeln in der WRC starkmachte. Seit dieser Saison muss der WM-Führende die Strecken am ersten und zweiten Tag jeder Rallye eröffnen - ein Nachteil auf Schotter. So rechnete sich Östberg Chancen auf Top-Ergebnisse im Kampf gegen Volkswagen aus. Tatsächlich war es aber Teamkollege Kris Meeke, der für Citroen die Rallye Argentinien gewann.

Rückkehr in den Fiesta

Nun kehrt Östberg zurück zu seinem Ursprung. "Der Ford Fiesta hat mich einen Großteil meiner Karriere begleitet und es ist schön, zu einem Team zurückzukehren, mit dem ich in der Vergangenheit große Erfolge gefeiert habe", erklärte Östberg. "Strecken mit lockerem Untergrund zählen zu meinen Favoriten und ich habe gesehen, dass der neue Fiesta sehr konkurrenzfähig auf Schotter sein kann."

In den letzten zwei Jahren hatte der Norweger allerdings seinen Fahrstil verändert und mehr dem Citroen angepasst. Nun freut er sich auf die erste Erfahrung zurück im Ford Fiesta. "Es ist schwierig zu sagen, wie schnell ich mich anpassen kann, aber ich erinnere mich daran, dass der Fiesta einfach zu fahren war."

Die große Unbekannte: Eric Camilli

Eric Camilli wird 2016 Fahrer bei M-Sport, Foto: Sutton
Eric Camilli wird 2016 Fahrer bei M-Sport, Foto: Sutton

An der Seite von Mads Östberg wird Eric Camilli ins Lenkrad greifen. Die Verpflichtung des Franzosen kam überraschend. Er war in der abgelaufenen Saison in einem Fiesta R5 am in der WRC2 am Start und glänzte vor allem durch Inkonstanz. Er holte lediglich in vier Rallyes Zählbares - dreimal davon auf Asphalt in Monte Carlo, Deutschland und Frankreich.

"Was Eric angeht, kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern, wann ich zuletzt so begeistert von einem Fahrer war", erklärte Teamchef Malcolm Wilson. "Eric's Erfahrung in der WRC ist begrenzt, aber ich glaube wirklich, dass er alle Anlagen eines zukünftigen Weltmeisters hat."

Camilli spricht bei seiner geringen Erfahrung von einer unglaublichen Chance. Bereits in dieser Woche stehen für ihn die ersten Testfahrten in Ford Fiesta RS WRC auf dem Programm. In seiner ersten Saison möchte er sich langsam an der erforderliche Level für ein WRC-Auto herantasten. "Ich weiß, dass es schnell sein wird - schneller als alles, was ich zuvor gefahren bin", erklärte der Franzose. "Daher muss ich alles Schritt für Schritt angehen und an jedem einzelnen Aspekt hart arbeiten, um ein Weltklassefahrer zu werden."