Die Rallye Spanien, die vom 22. bis zum 25. Oktober 2015 stattfindet, zählt zu den Königsdisziplinen im Rallye-Sport. Sie hält sowohl Asphalt als auch Schotter für die Piloten bereit und nur der beste Kombinierer wird am Ende oben stehen.

Die Rallye steht seit 1991 im WRC-Kalender, seit 2005 führt die Rallye durch die Touristenregion Costa Dorada. Der Servicepark liegt in Salou, etwa 125 Kilometer südlich von Barcelona. Dort findet am Donnerstagabend vor der Kathedrale die offizielle Eröffnungsfeier der Rallye statt. Direkt im Anschluss startet die erste Wertungsprüfung durch die Straßen Barcelonas. Insgesamt warten 331,25 gewertete Kilometer auf die Piloten, die auf 23 - sieben mehr als 2014 - Prüfungen verteilt sind. Für insgesamt 51 Prozent der Route müssen die Piloten einen neuen Aufschrieb erstellen.

Zwischen Palmen Bergen: Die Rallye Spanien, Foto: Citroen
Zwischen Palmen Bergen: Die Rallye Spanien, Foto: Citroen

Die große Herausforderung der Rallye Spanien liegt seit 2010 in den wechselnden Belägen. Am ersten Tag wird auf Schotter gefahren, am Samstag und Sonntag warten Asphalt-Prüfungen auf die Piloten. Die "Königsprüfung" ist 'Terra Alta'. Die 35,68 Kilometer lange Prüfung hält neben Schotter- auch Asphalt-Passagen bereit und verlangt den Fahrern durch ihre fünf Oberflächen-Wechsel alles ab.

Der Schotter-Untergrund der ersten Etappe ist recht hart, allerdings mit einer feinen, losen Sandschicht überzogen. Damit werden die ersten Piloten als Saubermacher fungieren, während die nachfolgenden Fahrer ein Problem mit der aufgewirbelten Staubschicht bekommen könnten. Im Gegensatz zum ehemaligen Format warten 2015 keine Marathon-Prüfungen auf die Piloten, stattdessen werden viele kürzere Etappen gefahren. Am Sonntag stellt die Prüfung Duesaigües das Highlight dar. Sie wird im zweiten Durchgang als Power Stage absolviert und enthält zwei Kreisverkehre, wobei einer der beiden zwei Mal hintereinander umrundet werden muss.

Die Kreisverkehre in Spanien sind eines der Highlights, Foto: Volkswagen Motorsport
Die Kreisverkehre in Spanien sind eines der Highlights, Foto: Volkswagen Motorsport

Die Piloten müssen durch den Wechsel von Schotter auf Asphalt vor allem ihren Fahrstil dem jeweiligen Untergrund anpassen. Auf die Crews wartet durch die unterschiedliche Charakteristik der Untergründe eine besondere Herausforderung: Freitagnacht werden die Mechaniker einen kompletten Umbau von Schotter auf Asphalt in 75 Minuten Service-Zeit erledigen, bei welchem bis auf die Karosserie und den Motor alles getauscht werden muss.

Die Suche nach Favoriten ist schnell beendet. Volkswagen ist bisher zwei Mal bei der Rallye Spanien angetreten und hat in Form von Sebastien Ogier zwei Siege eingefahren. Der Weltmeister hat durch seine erste Startposition theoretisch am ersten Tag auf Schotter einen Nachteil, dieser kam zumindest 2014 aber nicht zum Tragen. Teamkollege Jari-Matti Latvala reist nach seinem Sieg auf Korsika voller Motivation nach Spanien. Er hat sich das Ziel gestreckt, nach Frankreich auch die finalen beiden Läufe der Saison 2015 zu gewinnen. Mit Außenseiter-Chancen starten Citroen-Pilot Kris Meeke und Lokalmatador Dani Sordo von Hyundai in die Rallye.