Das Comeback der Rallye Korsika rief bei Fahrern und Teamchefs unterschiedliche Reaktionen hervor. Die Piloten schwärmten von den großartigen Prüfungen, waren von dem neuartigen Format allerdings nicht begeistert. Pro Tag waren nur drei, dafür aber umso längere Prüfungen angesetzt. Am Freitag und Samstag musste jeweils eine dieser Prüfungen wegen Überschwemmungen abgesagt werden.

"Es fehlte etwas Action, vor allem wegen der abgesagten Prüfungen, denn wir hatten nur zwei Prüfungen am Freitag und am Samstag. Wenn du die Rallye von weitem verfolgst, dann kümmert es dich bei nur zwei Prüfungen nicht wirklich. Das ist zu wenig", kritisierte Weltmeister Sebastien Ogier. "Wir sollten die Route überdenken, um mehr Action zu haben. Vielleicht einen Tag mit langen Prüfungen, aber nicht die gesamte Rallye über."

Hayden Paddon war der gleichen Ansicht. "Mit weniger Prüfungen fühlte es sich so an, als würden wir weniger fahren und mehr herumstehen und warten", klagte er. Es sei zwar großartig, dass die Organisatoren neue Ideen hatten. "Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es für Teilnehmer, Zuschauer, Medien oder Teams funktioniert hat."

Kritik am Service Park in Corte

Unter anderem brachte das neue Format logistische Probleme mit sich. Zwar befand sich der Service Park zentral in Corte, doch die Piloten mussten jeden Abend zu einem anderen Nachtquartier fahren. Auch mit der Ausstattung des Service Parks waren einige Teams nicht zufrieden. Vor allem bemängelten sie Schlamm, Matsch und tiefe Pfützen, die durch den starken Regen verursacht wurden. Bei größeren Asphaltflächen wäre das nicht passiert.

"Der Service Park war nicht WRC-Standard und weit davon entfernt, was wir in Straßburg hatten. Nur 30 Prozent unseres Service-Bereichs war auf Asphalt, das hätte recht einfach entzerrt werden können", meinte etwa M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson gegenüber der offiziellen Webseite der WRC. Ihn störte zudem, dass kaum Zuschauer zum Service Park strömten. "Das Elsass hatte einen der lebhaftesten Service Parks des ganzen Jahres und man musste sich durch die Zuschauermenge kämpfen, um zur Pressekonferenz zu gelangen."

Die User von Motorsport-Magazin.com sind sich uneinig darüber, ob das Comeback der Rallye der 10.000 Kurven ein Riesen-Erfolg war, oder mit nur sieben Prüfungen eben nicht so der Renner. 47 Prozent waren begeistert, 46 Prozent eher ernüchtert. Hinzukommen sieben Prozent, die meinen: Es war ein Reinfall - im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Rallye Frankreich steht im provisorischen Kalender für 2016, allerdings ist damit nicht gesagt, dass sie erneut auf Korsika stattfinden wird. Denn darüber entscheidet der französische Motorsportverband.