Der zweite Tag auf Korsika begann gleich mit zwei wichtigen Nachrichten. Zum einen wurde die vierte Prüfung der Rallye - also die Eröffnungsprüfung des Tages - gestrichen, so dass auch der Samstag nur aus zwei WPs besteht. Die andere Hammermeldung betrifft Sebastien Ogier. Der alte und neue Weltmeister, der bereits am Freitag durch einen Reifenschaden viel Zeit verlor, schaffte es am Freitagabend aufgrund eines Getriebeproblems nach der Prüfung nicht ins Parc Fermé und musste aufgeben.

Nach 64 Kilometern auf dem Weg vom Service Park in Corte zum Nachtquartier stoppte er seinen VW Polo R. Über das Telefon versuchten die Ingenieure, das Problem an der Schaltung zu lösen, allerdings ohne Erfolg. Zwar wurde das Auto über Nacht repariert, doch aufgrund der nicht abgeschlossenen Prüfung bekam Ogier eine zehnminütige Zeitstrafe, die ihn aussichtslos im Kampf um den Sieg zurückwarf. "Sie haben das Getriebe gewechselt, damit ist das Problem erledigt. Es war schade. Für mich geht es bei dieser Rallye nun darum, Erfahrungen zu sammeln", sagte Ogier.

Sebastien Ogier hat nichts mehr mit dem Kampf um den Sieg zu tun, Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier hat nichts mehr mit dem Kampf um den Sieg zu tun, Foto: Volkswagen Motorsport

Wetter stabil

Zwar wurde die erste Prüfung des Tages aufgrund der Sturmschäden abgesagt, der Samstag präsentierte sich allerdings sonnig und mit 15 Grad bereits angenehm warm. Angesichts der veränderten Wetterbedingungen gab es auch erstmals Verschiebungen bei der Reifenwahl. M-Sport, Citroën, Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala entschieden sich für fünf weiche Reifen, Sebastien Ogier und Thierry Neuville ersetzten einen weichen Gummi durch einen harten. Kevin Abbring dagegen setzte komplett auf die härteren Reifen.

Kurz nach 10 Uhr begaben sich die Fahrer auf die 36,43 Kilometer von Francardo nach Sermano, die bereits gestern den Tag beendeten. Thierry Neuville ging aufgrund Rallye 2 als erster Fahrer auf die Strecke, gefolgt von Ogier und Jari-Matti Latvala. Der gestern überragende Elfyn Evans nahm den Kurs als Siebter in Angriff.

Latvala holt auf

Die Prüfung am Schnellsten absolvierte Latvala, der 26:50,5 Minuten benötigte. Das Bild der wieder erstarkten VWs machten Andreas Mikkelsen als Zweiter und Ogier als Dritter perfekt. Dahinter reihte sich Kris Mekke mit einem Rückstand von 17,2 Sekunden auf Latvala ein. Knapp dahinter folgten Dani Sordo, Hayden Paddon und Elfyn Evans, der 21 Sekunden verlor, seine Gesamtführung aber knapp verteidigte.

Jari-Matti Latvala schnuppert am Sieg auf Korsika, Foto: Volkswagen Motorsport
Jari-Matti Latvala schnuppert am Sieg auf Korsika, Foto: Volkswagen Motorsport

Mads Östberg, Bryan Bouffier und Kevin Abbring komplettierten die Top 10 der Prüfung. Gestern noch Zweiter, setzte der Niederländer auf die falschen Reifen. "Die harte Mischung war nicht schlecht, aber im Nachhinein hätte ich die weichen nehmen sollen." Sein Glück verlassen hatte Robert Kubica. Der Sieger des Shakedowns und nach Tag 1 immerhin Fünfter, musste sein Auto auf der Prüfung abstellen.

In der Gesamtwertung behält Elfyn Evans mit 1,7 Sekunden Vorsprung die Führung vor Jari-Matti Latvala. Dritter ist Andreas Mikkelsen mit einer knappen halben Minute Rückstand. Sebastien Ogier liegt nach seiner Zeitstrafe mit neuneinhalb Minuten Rückstand auf Rang 29. Weiter geht es mit der sechsten Wertungsprüfung um 13:50 Uhr.