Eine ereignisreiche Rallye Italien-Sardinien endet mit einem klaren Sieg für Weltmeister Sebastien Ogier. Der Volkswagen-Pilot kam mit mehr als drei Minuten Vorsprung auf Hayden Paddon ins Ziel, der erstmals in seiner Karriere aufs Podium klettert. Mit Thierry Neuville auf Rang drei darf Hyundai ein Doppelpodium feiern. Für Ogier ist es der vierte Saisonsieg und der 28. in seiner Laufbahn. Zum dritten Mal in Folge triumphierte der Franzose auf Sardinien, womit er im Polo R WRC ungeschlagen ist.

"Ich habe dieses Ergebnis nicht erwartet", gestand Ogier, der mit dem Sieg auf der Power Stage mit maximaler Punkteausbeute abreist. "Die Zeiten wurden immer besser, ich bin aber immer gleich gefahren. Alles hat perfekt funktioniert - vom Auto bis zur Wettervorhersage. Paddon hat großartige Arbeit geleistet. Er war sehr konstant und verdient das Podium", zollte er auch seinem Gegner Respekt.

"Sehr, sehr gut. Ich bin sehr erleichtert", sagte Paddon im Ziel. Der Neuseeländer hatte als Erster seines Landes außerhalb der Heimat eine WRC-Rallye angeführt. Von WP2 bis WP16 hielt er sich an der Spitze, ehe er nach einem Dreher und einem Schaden am Getriebelager Ogier passieren lassen musste. "Wir haben immer noch ein kleines Problem mit dem Auto, also haben wir Glück, es ins Ziel zu schaffen."

Neuville fuhr nach der Rallye Schweden erst zum zweiten Mal in dieser Saison aufs Podium. Auf Sardinien hatte er mit Problemen an der Servolenkung und dem Turbo zu kämpfen. "Nach den Problemen, die ich hatte, habe ich kein Podium erwartet. Es ist ein gutes Ergebnis und es ist wichtig für das Team, so ein Ergebnis einzufahren", erklärte er.

Östberg schleppt sich ins Ziel

Platz vier ging an Elfyn Evans, der ebenfalls erleichtert war. "Wir hatten einen katastrophalen Freitag. Daher ist Platz vier viel mehr, als wir erwartet hatten. Nicht die beste Leistung des Jahres, aber solide Punkte und eine gute Erfahrung." Hinter ihm schleppte sich Mads Östberg auf Rang fünf ins Ziel. Auf Podiumskurs liegend rutschte er auf der ersten Prüfung am Sonntag von der Straße. "Es ist viel gleichzeitig passiert. Ich habe einen Ohrstöpsel verloren und habe versucht, ihn wieder reinzustecken, als ich in einer Kurve weit rauskam und von der Straße fuhr", schilderte er. "Der Schaden war nicht so groß, aber ich habe die Bremsen verloren - das ist das Problem."

Jari-Matti Latvala hatte im Ziel nur noch 16,6 Sekunden Rückstand auf Östberg. Nach Reifen- und Aufhängungsschäden war für den Finnen trotz starker Zeiten nicht mehr drin als Rang sechs. Platz sieben ging an den Sieger in der WRC2, Yuriy Protasov. Lokalmatador Paolo Andreucci, Jan Kopecky und Khalid Al Qassimi komplettierten die Top-10.

Zahlreiche Piloten mussten der materialmordenden Rallye Tribut zollen. Reifen- und Aufhängungsschäden waren an der Tagesordnung, zwei Neustarts unter Rally2 keine Seltenheit. Unter anderem erwischte es Ott Tänak, Dani Sordo, Kris Meeke, Robert Kubica und Andreas Mikkelsen.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Ogier (Volkswagen) 4:25:54.3 Stunden
2. Paddon (Hyundai) +3:05.4 Minuten
3. Neuville (Hyundai) +4:22.5
4. Evans (Ford) +5:34.8
5. Östberg (Citroen) +7:50.1
6. Latvala (Volkswagen) +8:06.7
7. Protasov (Ford, WRC2) +14:57.7
8. Andreucci (Peugeot, WRC2) +15:03.3
9. Kopecky (Skoda, WRC2) +17:41.7
10. Al Qassimi (Citroen) +19:12.0