Zahlreiche WRC-Piloten mussten am Samstag auf Sardinien der längsten Etappe seit der Rallye Kenia 2002 Tribut zollen. Hayden Paddon zeigte sich hingegen unbeeindruckt und konnte seine Führung im Laufe des Vormittags sogar leicht ausbauen. Mit 9,3 Sekunden Vorsprung auf Sebastien Ogier begab er sich in Richtung Service Park.

"Es ist wirklich, wirklich gut. Natürlich hatten wir mit der Startposition einen großen Vorteil, aber Seb hat einen Vorteil, was die Erfahrung angeht", sagte Paddon in Bezug auf Ogier. "Es ins Ziel zu schaffen, bleibt unsere Priorität." Bereits am Morgen hatte Paddon betont, dass er keinen speziellen Plan für den Tag habe. "Ich werde einfach nur mein eigenes Ding machen. Ich bin hier, um zu lernen."

Latvala mit Reifenschaden

Platz drei belegt zur Hälfte des Samstags bei der Rallye Italien Ott Tänak, nachdem Jari-Matti Latvala aufgrund eines Reifenschadens zurückfiel. "Wir kamen über einen Sprung und sind etwas seitwärts gelandet und der Reifen zog sich von der Felge - vielleicht war die Belastung zu groß", meinte Latvala nach WP13, auf der sich der Vorfall ereignete. "Ich war mir nicht sicher, ob mit dem Stoßdämpfer etwas nicht stimmte. Ich bin noch etwas gefahren, aber dann ist mit klar geworden, dass ich anhalten muss."

Anstatt den Kopf hängen zu lassen, gab Latvala auf den folgenden Prüfungen richtig Gas und erzielte die 400. Prüfungsbestzeit in der Geschichte von Volkswagen. "Wenn ich diese Zeiten sehe, dann macht mich das noch wütender auf den Reifenschaden in der vorherigen Prüfung. Ich verstehe nicht, wie das passiert ist." Zum Mittagsservice liegt er auf Rang fünf nur 7,8 Sekunden hinter Mads Östberg. Thierry Neuville schleppte sich auf Rang sechs, nachdem er nicht nur mit der Balance seines Hyundai unzufrieden war, sondern zudem die Servolenkung versagte und Öl auf die Windschutzscheibe kam. Zudem erhielt er eine 40-Sekunden-Zeitstrafe, weil er zu spät in WP14 eincheckte.

Mikkelsen, Sordo und Prokop ausgeschieden

Elfyn Evans belegt Rang sieben vor drei WRC2-Piloten, die die Top-10 komplettieren: Paolo Andreucci ist Achter, dahinter folgen Yuriy Protasov und Yazeed Al Rajhi. Erneute Rückschläge mussten Robert Kubica und Andreas Mikkelsen hinnehmen. Letzterer brach sich auf der dritten Prüfung des Tages die Aufhängung und muss damit zum zweiten Mal an diesem Wochenende die Segel streichen. Kubica erlitt zwei Reifenschäden und verlor bei der Suche nach einem geeigneten Platz zum Reifenwechseln zusätzlich Zeit. Zudem plagten den ehemaligen Formel-1-Piloten Probleme mit der Intercom. Er konnte seinen Beifahrer zeitweise nicht hören.

Dani Sordos Tag ist nach einem technischen Defekt vorzeitig beendet. Nach WP13 berichtete er von Problemen mit der Benzinpumpe, die sich auf der Verbindungsetappe nicht beheben ließen. Statt in die 14. Prüfung zu starten, musste sich der Hyundai-Pilot zurück in den Service Park schleppen lassen. Auch Martin Prokop hisste die weiße Fahne, nachdem er auf WP13 zwei Mal zum Reifenwechseln anhalten musste, verspätet in WP14 startete und anschließend wegen mangelnden Öldrucks liegen blieb.

Am Nachmittag werden alle Prüfungen bis auf Ozieri - Ardara (WP15) wiederholt. Erst gegen 21:40 Uhr werden die Boliden dann wieder in Alghero zurück erwartet.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Paddon (Hyundai) 2:47:26.5 Stunden
2. Ogier (Volkswagen) +9.3 Sekunden
3. Tänak (Ford) +1:08.9 Minuten
4. Östberg (Citroen) +2:30.6
5. Latvala (Volkswagen) +2:38.4
6. Neuville (Hyundai) +3:46.6
7. Evans (Ford) +4:49.0
8. Andreucci (Peugeot, WRC2) +8:56.5
9. Protasov (Ford, WRC2) +9:33.2
10. Al Rajhi (Ford, WRC2) +9:54.6