Der erste Tag auf Sardininen endet, wie er begann: Mit einer Überraschung: Hayden Paddon im Hyundai liegt an der Spitze. Der Neuseeländer setzte auf der Nachmittagsetappe zwar keine einzige Bestzeit, rettete aber einen Vorsprung von 8,8 Sekunden ins Ziel. Neu ist allerdings die Verfolgergruppe: Sebastien Ogier ging am Abend an seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala vorbei und hat nun den zweiten Rang inne.

Harter Kampf der VW-Piloten

Vor der Nachmittagsetappe trennten Latvala und Ogier 2,1 Sekunden. Mit zwei Bestzeiten für den Finnen und einer für Ogier bewegten sich die beiden VW-Piloten über den Nachmittag ständig im Bereich von wenigen Sekunden. Den Kampf um Platz zwei musste Latvala aber schließlich auf WP9 vorzeitig beenden. Er verlor nach einem Fehler in einer Schikane 21,9 Sekunden auf seinen Teamkollegen und rutschte auf den dritten Rang ab. "Es war mein Fehler. Ich kam weit hinaus und das Rad traf einen Erdwall", gestand Latvala, der sich bei diesem Zwischenfall einen Reifenschaden zuzog.

Jari-Matti Latvala verlor durch einen Fehler mehr als 20 Sekunden und Rang zwei, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala verlor durch einen Fehler mehr als 20 Sekunden und Rang zwei, Foto: Sutton

Ogier hatte am Nachmittag leichte Probleme mit der Kupplung seines VW Polo, konnte aber ungehindert weiterfahren und sich auf WP9 sogar die Bestzeit sichern. Er geht mit 17 Sekunden Vorsprung auf Latvala, der sich den letzten Prüfungssieg des Tages sicherte, in den Samstag. "Es war fantastisch", strahlte Ogier. "Ich war sehr zufrieden mit dem Auto, den Reifen und selbst der Wettervorhersage. Ich mochte lediglich die siebte Prüfung nicht, aber ich bin sehr, sehr glücklich."

Von allen Zwischenfällen vollkommen unbeeindruckt zog Paddon an der Spitze seine Kreise. Der Hyundai-Pilot profitierte am ersten Tag auf Sardinien von seiner guten Startposition. Als WM-Elfter fand er deutlich sauberere Strecken vor und nutzte sie perfekt. Mit Ausnahme von WP6 beendete der Neuseeländer alle Prüfungen des Nachmittags unter den Top-3 und hielt seine Spitzenposition - trotz eines Problems am linken Hinterrad auf der finalen Prüfung. "In jeder Linkskurve kamen wir weit hinaus oder fuhren seitlich. Irgendwann trafen wir einen Erdwall und haben dann nur noch abgesichert", schilderte der Neuseeländer, der auf der Prüfung 11,2 Sekunden auf Ogier verlor - trotz konservativer Reifenwahl. Im Gegensatz zum Rest des Feldes hatte sich Paddon am Nachmittag für sechs harte Reifen entschieden. Die anderen Top-Piloten war mit vier harten und zwei weichen Reifen aufgebrochen.

Dani Sordo muss den Traum vom Podest nach einem Patzer aufgeben, Foto: Hyundai
Dani Sordo muss den Traum vom Podest nach einem Patzer aufgeben, Foto: Hyundai

Dramen bei Hyundai

Während Paddon an der Spitze liegt, kämpften seine beiden Teamkollegen Dani Sordo und Thierry Neuville am Freitagnachmittag mit großen Problemen. Sordo lag bis zur finalen Prüfung des Tages auf dem vierten Rang, fiel durch einen Zwischenfall aber bis auf Platz neun zurück. "Wir haben in einer sehr langsamen Kurve etwas seitlich getroffen und das Rad wurde abgerissen. Das ist wirklich Pech", zeigte sich der nun Siebtplatzierte Sordo frustriert.

Teamkollege Thierry Neuville erlebte ebenfalls einen bitteren Nachmittag. Zunächst musste er Rang fünf an Ford-Pilot Ott Tänak abgeben, schließlich verlor er durch aufgewirbelten Staub auf der Strecke weitere Sekunden. Auf WP9 versagte letztlich die Technik seines i20. "Ich hatte keine Handbremse zu Beginn der Prüfung und dann keine Power mehr", ärgerte sich Neuville. Mit 1:51.7 Minuten Rückstand auf die Spitze liegt der Belgier nach dem Freitag auf dem sechsten Rang.

Profiteure des Hyundai-Pechs waren Ott Tänak und Mads Östberg. Tänak im Ford erzielte auf WP7 die Bestzeit und arbeitete sich bis zum Abend auf den vierten Rang nach vorne. Mit 53,3 Sekunden Rückstand folgt Citroen-Pilot Östberg auf dem fünften Rang.

Die Top-10 werden von den drei Ford-Piloten Martin Prokop, Lorenzo Bertelli und Elfyn Evans komplettiert.

Ergebnis nach Tag 1:

1. Hayden Paddon, Hyundai 1:35:08.5
2. Sebasiten Ogier, Volkswagen +8.8
3. Jari-Matti Latvala, Volkswagen +25.8
4. Ott Tänak, Ford +57.1
5. Mads Östberg, Citroen +1:50.4
6. Thierry Neuville, Hyundai +1:51.7
7. Dani Sordo, Hyundai +1:59.5
8. Martin Prokop, Ford +2:10.3
9. Lorenzo Bertelli, Ford +4:07.7
10. Elfyn Evans, Ford +4:17.9