Sebastien Ogier führt nach der dritten Etappe mit großem Vorsprung bei der Rallye Mexiko. Der Volkswagen-Pilot profitierte am Samstagvormittag vom Aus seines Teamkollegen und ersten Verfolgers Jari-Matti Latvala. Nun auf Platz zwei: Mads Östberg. Dem Citroen-Piloten fehlen zur Spitze aber bereits 1:15,2 Minuten. Den dritten Platz hat Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen inne. Die beiden Norweger trennen lediglich 4,5 Sekunden.

Der Druck bleibt bestehen

Weltmeister Ogier sicherte sich im Verlauf des Samstags vier Bestzeiten und baute seinen Vorsprung auf Teamkollege Latvala sukzessive bis auf 13,7 Sekunden aus. Als Latvala nach einem Crash ausfiel, ließ es der Volkswagen-Pilot ruhig angehen. Ohne Zwischenzeiten fiel es dem Franzosen allerdings schwer, den richtigen Rhythmus zwischen Sicherheit und dem Halten des Vorsprungs zu finden.

Vor den drei finalen Prüfungen am Sonntag zog der Weltmeister dennoch ein positives Fazit. "Ich muss wirklich glücklich sein", so Ogier. "Bis jetzt war es eine perfekte Rallye für uns und alles funktionierte wie im Traum. Mit meiner Führung kann ich es nun vorsichtig angehen und das ist auf jeden Fall das Ziel." Wirklich ruhig angehen lassen konnte es der VW-Pilot aber doch nicht. Auf WP17 setzte er mit 108,16 km/h die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit der diesjährigen Rallye Mexiko.

Duell der Norweger

Mads Östberg kämpft in Mexiko um Rang zwei, Foto: Sutton
Mads Östberg kämpft in Mexiko um Rang zwei, Foto: Sutton

Nach dem Aus von Latvala sind die Podestplätze zwei und drei von den Norwegern Mads Östberg und Andreas Mikkelsen belegt - die Reihenfolge ist allerdings hart umkämpft. Lediglich 4,5 Sekunden trennen die Landsleute vor den finalen drei Prüfungen am Sonntag voneinander. Wirklich problemfrei verlief der Tag für Citroen-Pilot Östberg aber trotz Rang zwei nicht. Auf Otates kollidierte er mit einem Gegenstand auf der Strecke und beschädigte sich dabei die vordere, rechte Radaufhängung. Diese Beschädigung führte schließlich zu einem Dreher. "Die Front war von diesem Moment an sehr nervös. Nun ist Andreas sehr dicht an mir dran, aber ich bin nicht besorgt - ich fahre einfach mit gleichem Speed weiter", erklärte Östberg, der schließlich auf der zweiten Durchfahrt der 42,9 Kilometer langen Prüfung die Bestzeit setzte.

Das ließ Mikkelsen nicht auf sich sitzen. Auf der finalen Zuschauerprüfung des Samstags holte er die Bestzeit und nahm seinem Landsmann erneut eine Sekunde ab. "Das war ein wirklich, wirklich guter Tag", strahlte der WP-Sieger im Ziel. "Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich meine Pace auf der zweiten Durchfahrt der Prüfungen verbessert hat."

Kampf gegen das Getriebe

Hinter den beiden Norwegern scheinen die Plätze bereits bezogen. Elfyn Evans im Ford liegt mehr als eine Minute hinter dem letzten Podestplatz. Der Waliser verlor am Vormittag viel Zeit, als er im Staub des havarierten Autos von Latvala fahren musste und somit deutlich schlechtere Sichtverhältnisse hatte.

Erst weitere 1:44 Minuten dahinter komplettiert Dani Sordo im besten Hyundai die Top-5. Der Spanier kämpfte über den Tag mit den verschiedensten Problemen. Zunächst streikte sein Getriebe, doch auch das im Mittagsservice eingebaute Ersatzgetriebe machte Schwierigkeiten. Auf der Prüfung Ibarrilla zog er sich schließlich einen Reifenschaden vorne links zu, der die Front seines Hyundai beschädigte, wodurch die Stoßstange auf der folgenden Prüfung abriss.

Kubica mit Reifensorgen

Kubica kommt nicht in Fahrt, Foto: Sutton
Kubica kommt nicht in Fahrt, Foto: Sutton

Nach seinem Ausscheiden am Freitag nahm Robert Kubica die dritte Etappe der Rallye Mexiko unter Rally-2-Reglement auf. Über den Tag klagte der Ford-Pilot immer wieder über Reifenprobleme und fehlenden Grip, setzte auf der Zuschauerprüfung in Leon aber sogar die Bestzeit. Die Freude über diesen WP-Sieg währte allerdings nur kurz. Auf WP16 musste Kubica nach einem Schaden einen Reifen wechseln, nur um kurze Zeit später den nächsten Reifenschaden zu erleiden. "Nach rund zehn Kilometern hatte ich vorne rechts einen Plattfuß. Wir stoppten, um den Reifen zu wechseln, haben jetzt aber keinen Ersatzreifen mehr", schilderte der Pole. Nach dem Samstag liegt er mit fast einer Stunde Rückstand auf dem 23. Rang.

Tänak nicht am Start

M-Sport arbeitete die gesamte Nacht und stellte schließlich den zuvor im See versunkenen Ford Fiesta von Ott Tänak wieder fahrtauglich auf die Beine. Ein Start war für den Esten dennoch nicht möglich. Im Refuel-Bereich kämpfte der Ford-Pilot mit dem Motor seines Boliden, der nicht anspringen wollte. Nach weiteren Arbeiten am Auto ist nun ein Start am Sonntag geplant.

"Unglücklicherweise scheint das Wasser immer noch Probleme zu machen", erklärte Teamchef Malcolm Wilson. "Das Auto ist an sich in Ordnung. Es trocknet nun in der Sonne und wir werden am Nachmittag noch ein paar weitere Teile austauschen und es morgen erneut versuchen."