Andreas Mikkelsen liegt zum Mittagsservice am dritten Tag der Rallye Schweden nach wie vor in Führung. Teamkollege Sebastien Ogier, der am Freitagnachmittag durch einen Fehler zurückfiel, hat jedoch deutlich Boden gutgemacht. Der Weltmeister belegt nun mit gerade einmal 1,7 Sekunden Rückstand auf Mikkelsen Rang zwei. Damit ließ er Hyundai-Pilot Thierry Neuville hinter sich, der sich allerdings mit 12,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze noch in Schlagdistanz befindet.

Mads Östberg rutschte von Rang drei auf Position vier ab. Ott Tänak ist weiterhin Fünfter, gefolgt von Hayden Paddon. Martin Prokop ist nach wie vor Siebter, hinter ihm liegt nun aber Elfyn Evans, der mit Yuriy Protasov (10.) Positionen tauschte. Als Neunter hat sich Kris Meeke wieder in die Top-10 nach vorne geschoben.

Östberg und Solberg mit Getriebeproblemen

Der Samstag begann für die Rallyepiloten um kurz vor acht Uhr mit dem Start in die elfte Prüfung der Rallye, Fredriksberg 1. Privatier Lorenzo Bertelli musste den Schneefeger spielen, nachdem er am Vortag wegen Problemen mit dem Differenzial aufgeben musste. Auf der 18,15 Kilometer langen Prüfung rutschten gleich zwei Norweger in den Schnee: Mads Östberg und Henning Solberg. Ersterer trug einen Reifenschaden hinten links davon und verlor etwa 40 Sekunden.

"Ich bin weit rausgerutscht, habe einen Schneewall getroffen und mir einen Reifenschaden zugezogen. Ich bin weitergefahren und es sieht so aus, als gäbe es noch mehr Schäden", berichtete er. Er sei von Problemen mit dem Getriebe abgelenkt gewesen. Solberg rutschte ebenfalls in einen Schneewall und musste von den Zuschauern daraus befreit werden. Das kostete ihn etwa fünf Minuten. Auch er hatte Probleme mit dem Getriebe.

Neuville frustriert

Die zwölfte Prüfung, Rämmen 1, brachte die ersten Probleme für den Führenden Mikkelsen. "Wir waren gegen Ende in einem Graben und hatten danach die Front voller Schnee. Mein Rhythmus war nicht gut", berichtete er. Neuville verlor Rang zwei an Ogier. "Ich gebe überall Vollgas. Ich kann nicht mehr tun und wenn ich die Zeiten sehe, ist es frustrierend. Ich will kämpfen, aber es wird sehr schwierig", klagte er. Als einen Faktor machte er die zwei Ersatzreifen an Bord aus, die Zusatzgewicht bedeuten und das Auto in schnellen Abschnitten langsamer machen.

Als Zwischenspurt absolvierten die Piloten anschließend den nur 1,87 Kilometer langen Hagfors Sprint. "Die Super Specials liegen mir einfach nicht. Das haben sie noch nie", stellte Paddon hinterher fest. "Ich muss daran arbeiten. Vielleicht trainiere ich mal mit Pylonen auf einem Parkplatz und finde eine Lösung." Auch Protasov hatte seine Schwierigkeiten. Er hing etwa 20 Sekunden lang in einer Schneewehe fest.

Auf der 14. Prüfung der Rallye, Vargasen 1, ging es erstmals über die berühmte Sprungkuppe Colins Crest. In diesem Jahr gehen die Sprünge aus beiden Durchfahrten in die Wertung ein. Der Gewinner mit der größten Weite wird am Abend bekannt gegeben.

Jari-Matti Latvala, der am Freitagnachmittag mehr als acht Minuten zurückgefallen war, als er in einem Graben festhing, verlor auf der letzten Prüfung vor dem Mittagsservice weiter an Boden anstatt aufzuholen. Er flog in einer Rechtskurve ab und hing einmal mehr im Schnee fest. Aber auch für Teamkollege Mikkelsen lief es alles andere als rund. Er traf einen Schneewall und drehte sich, was den Vorsprung auf Ogier deutlich schmelzen ließ. "Es hat lange gedauert, zu wenden, weil die Straße so schmal war", erläuterte er. Auf die Frage, ob er Ogier wird hinter sich halten können, meinte er: "Das wird heute Nachmittag hart, aber ich werde alles geben."

Nach dem Service in Hagfors werden die vier Prüfungen wiederholt.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Mikkelsen (Volkswagen) 1:52:08.3
2. Ogier (Volkswagen) +1.7
3. Neuville (Hyundai) +12.4
4. Östberg (Citroen) +51.2
5. Tänak (Ford) +1:27.0
6. Paddon (Hyundai) +2:23.4
7. Prokop (Ford) +2:36.0
8. Evans (Ford) +3:23.1
9. Meeke (Citroen) +3:35.2
10. Protasov (Ford) +3:46.1