Am 22. Januar ist es soweit: Rallye-Superstar Sebastien Loeb kehrt für den WRC-Auftakt 2015 in Monte Carlo ans Steuer eines Citroen DS3 zurück. Zusammen mit Beifahrer Daniel Elena, an dessen Seite er die Rallye-Szene über knapp ein Jahrzehnt nach Belieben beherrschte, unterbricht der Franzose somit seinen 'Ruhestand' ein weiteres Mal.

Bei seinem fünften WRC-Auftritt nach dem offiziellen Karriereende 2012 sind dabei alle Augen auf das Duell mit Doppelweltmeister Sebastien Ogier gerichtet. Während sich die Fans auf das sportlich und zwischenmenschlich brisante Duell freuen, strahlte Loeb ob der Rückkehr an seinen liebsten 'Arbeitsplatz' über beide Ohren.

Der WTCC-Pilot absolvierte bereits in der Vorwoche eine zweitägige Testfahrt im winterlichen Südfrankreich, um sich den letzten Schliff vor dem Comeback zu holen: "Dieses Gefühl wieder zu haben ist einfach nur unglaublich. Mit einem Allrad-betriebenen Auto auf normalen Straßen zu fahren habe ich wirklich vermisst."

Loeb nach Abflug: Nicht wie Fahrradfahren

Mit seinem neuen Alltag am Steuer eines WTCC-Boliden habe Rallye nicht das Geringste gemein: "Die Fahrstile sind in keinster Weise miteinander zu vergleichen. Du musst so viel improvisieren und das macht einfach nur Laune. Ich habe wieder richtig Spaß dabei und kann die Monte nicht erwarten."

Mit Spannung erwartet: Das Superstar-Duell Ogier gegen Loeb, Foto: Sutton
Mit Spannung erwartet: Das Superstar-Duell Ogier gegen Loeb, Foto: Sutton

Auch als wohl bester Rallye-Fahrer aller Zeiten war Loeb nach der über einjährigen Pause jedoch nicht vor Problemen und Fehlern gefeit. Nach einem Ausritt in einer schnellen Kurve am ersten Trainingstag benötige Loeb die Hilfe von einer zweistelligen Zahl begeisterter Zuschauer, um seinen Citroen zurück auf die Straße zu bekommen: "Es ist nicht wie bei einem Fahrrad, bei dem man nach einer Pause einfach aufsteigt und losfährt. Ich beherrsche das Steuer eines Autos natürlich besser, dennoch war es sehr kompliziert."

Respekt vor Wundertüte Monte

Allerdings zeigte sich der Franzose keinesfalls beunruhigt: "Ich hatte wirklich Probleme, aber schon am zweiten Tag war das Gefühl zurück. Ich war nicht im Flow wie früher, aber es lief alles wieder soweit okay."

Dass Loeb aufgrund des Tests bessere Chancen auf seinen achten Monte-Sieg hat, will dieser nicht bejahen: "Es ist wie immer vor der Monte: Du testest bei allen möglichen Bedingungen, die du vorfinden kannst, aber bei der Rallye selbst kommt es dann meist sowie ganz anders."