Sebastien Ogier liegt nach den ersten vier Prüfungen der Rallye Großbritannien an der Spitze. Der Volkswagen-Pilot gewann drei WPs und baute so seinen Vorsprung gegenüber Teamkollege Jari-Matti Latvala auf 9,5 Sekunden aus. Den dritten Platz im Mittagsservice hat Mads Östberg im Citroen inne.

Ogier startete erneut mit dem Nachteil des Streckensäuberers in den ersten Tag. Durch die regnerischen und kühlen Bedingungen von rund 13 Grad in Wales aber ein Vorteil. Die Strecken wurden am Vormittag von Fahrzeug zu Fahrzeug schlechter. Das hielt aber auch den Weltmeister nicht von Fehlern ab. Am Ende der ersten Prüfung berührte er einen Heuballen, sein Auto blieb aber unbeschädigt. "Die erste Prüfung war rutschiger als ich erwartete", schilderte Ogier im Nachhinein.

Neben Ogier blieb Latvala der einzige Pilot, der ebenfalls eine Bestzeit setzen konnte. Dem Finnen unterliefen aber speziell auf der finalen Prüfung des Vormittags Fehler, die seinen Rückstand weiter vergrößerten. "Ich bin etwas hinausgeschossen und habe zwischen 4 und 5 Sekunden verloren", schilderte der VW-Pilot. "Ich wäre nicht verwundert, wenn dort jemand gegen Ende rausfliegen würde, denn es ist sehr, sehr rutschig."

Andreas Mikkelsen muss seine Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis in Großbritannien begraben, Foto: Volkswagen Motorsport
Andreas Mikkelsen muss seine Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis in Großbritannien begraben, Foto: Volkswagen Motorsport

Mikkelsen ausgeschieden

Der dritte Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen hatte nach der ersten Prüfung noch auf Rang zwei gelegen, musste den Tag dann aber vorzeitig beenden. Der Norweger rutschte nach einer blinden Kuppe eine Böschung hinunter und beschädigte seinen Polo zu schwer, um noch weiterfahren zu können. Er wird am Samstag aber unter Rally2 wieder an den Start gehen.

Das Pech des Norwegers ermöglichte es seinem Landsmann Mads Östberg die dritte Position zu übernehmen. Dem Citroen-Piloten fehlen aber bereits 40,1 Sekunden auf die Spitze. Nur 4,5 Sekunden dahinter liegt Mikko Hirvonen im Ford. "Es ist wirklich matschig, aber der Grip ist größtenteils konstant", erklärte der Finne, der sehr zufrieden mit seinem vierten Rang war.

Neuville ratlos

Thierry Neuville erwischte nicht den besten Start in die Rallye Großbritannien. Am Donnerstag musste der Kabelbaum seines Hyundai i20 gewechselt werden, er konnte den Service Park für die erste Etappe aber pünktlich verlassen. Dennoch fehlen dem Vizeweltmeister von 2013 bereits 52,9 Sekunden auf den Spitzenreiter Ogier, die sich Neuville nicht erklären kann. "Ich habe das Gefühl, dass ich gut fahre, aber in einigen Bereichen sehe ich an den Zwischenzeiten, dass ich verliere und ich verstehe nicht wieso", ärgerte sich Neuville.

Thierry Neuville musste Platz fünf an Kris Meeke abtreten, Foto: Sutton
Thierry Neuville musste Platz fünf an Kris Meeke abtreten, Foto: Sutton

Auf der vierten Prüfung musste der Belgier sogar seinen fünften Platz an Kris Meeke abtreten. Der Nordire bekam bei seiner Heimrallye schon auf der ersten Prüfung eine Strafe von zehn Sekunden für einen Frühstart aufgebrummt und kämpft sich nun langsam wieder nach vorne. "Ich habe keine Ahnung, warum wir die bekommen haben", verstand er die Welt nicht mehr. "Ich folge jedes Mal demselben Prozedere, aber das Team wird sich das ansehen."

Der zweite Lokalmatador, Elfyn Evans im Ford, sortierte sich hinter Neuville auf Rang sieben ein. Sein Vorsprung auf Teamkollege Ott Tänak beträgt 25 Sekunden. Die Top-10 werden von Hyundai-Pilot Hayden Paddon und Ford-Mann Martin Prokop komplettiert. Robert Kubica liegt nach vier Prüfungen auf dem 12. Rang.