Am kommenden Wochenende werden bei der Rallye Wales die Gedanken vieler beim 2005 tödlich verunglückten Michael Park sein. Der damalige Beifahrer von Markko Märtin starb, als ihr Peugeot 307 mit der Beifahrerseite gegen einen Baum prallte. Seitdem wurde die Sicherheit der Boliden verbessert - nach Meinung einiger allerdings nicht genug. Francois-Xavier Demaison etwa, Technical Project Manager WRC bei Volkswagen, fordert weitere Maßnahmen, die im Rahmen des neuen technischen Reglements für 2017 eingeführt werden könnten.

"Von Herstellerseite haben wir schlagresorbierenden Schaum in den Türen und wir halten uns an die neuen Standards der FIA bezüglich der Sitze", erklärte Demaison. "Aber das sind nur kleine Schritte. Wir könnten darauf mehr Energie verwenden." Wenn man sich ansehe, wie andere Serien in Bezug auf die Sicherheit Fortschritte gemacht haben, dann sei die WRC nicht auf dem gleichen Level. "Und wir haben in einigen Bereichen mehr Risiko", gab er zu bedenken.

Ein großes Thema ist ein Seitenaufprall wie der, der zum Tod von Parks geführt hat. Die Hersteller haben dem unter anderem mit der Sitzposition von Fahrer und Beifahrer entgegengewirkt. Sie sitzen so nah wie möglich aneinander und damit möglichst weit im Innern des Autos.

Neben einer verbesserten Sicherheitszelle soll der Fokus auch auf die Sicherheitsgurte gelegt werden. "In anderen Bereichen des Motorsports sind die Gurte am Sitz selbst befestigt - das ist es, was wir brauchen", forderte Jarmo Lehtinen, erfahrener Co-Pilot an der Seite von Mikko Hirvonen. Das Problem bei einem Aufschlag sei, dass sich die Sitze bewegen, Fahrer und Beifahrer durch die Gurte jedoch festgehalten werden und sich dementsprechend nicht mitbewegen können. "Wir haben schon gesehen, dass das schwere Verletzungen verursacht hat. Das muss geändert werden."

Demaison ist der gleichen Ansicht, ordnet die Problematik mit den Gurten jedoch in einem Gesamtkonzept ein, dass eine Art Monocoque im Auto vorsieht. Dieses soll die Energie absorbieren und sich bewegen - nicht die Insassen.