Hyundai bereitete sich mit einem fünftägigen Test in den walisischen Wäldern auf die Rallye Großbritannien vor. Dabei kamen alle drei Fahrer zum Einsatz, die beim Saisonfinale an den Start gehen werden. Juho Hänninen greift erstmals seit der Rallye Finnland wieder ins Lenkrad, Hayden Paddon ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Thierry Neuville wird sich einen finalen Schlagabtausch mit Mads Östberg um Rang fünf in der Fahrer-WM liefern. Nur ein Punkt trennt die beiden.

Neuville konnte mit dem Podestplatz im vergangenen Jahr bereits einen Erfolg auf den kniffligen walisischen Pisten verzeichnen. Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum der Belgier gerne dorthin zurückkehrt. "Es fühlt sich für Nicolas [Gilsoul; Beifahrer] und mich besonders an, zur Rallye Wales zurückzukehren, da wir hier im vergangenen Jahr Vizemeister wurden", erklärte er.

"Für dieses Jahr werden wir unser Bestes geben, um das Event ohne irgendwelche Probleme zu beenden, aber wir werden auch versuchen, einen guten Rhythmus zu behalten und ein paar gute Zeiten mit unserem Hyundai i20 WRC zu setzen", sagte er. "Die Rallye Wales ist nicht einfach. Der Grip verändert sich ständig und es ist sehr wichtig, eine gute Recce und einen guten Aufschrieb zu haben." Zudem rechnet er aufgrund der Jahreszeit mit einigen Eisflächen.

Hänninen: Erster Start seit sechs Jahren

Hänninen hat die Rallye Großbritannien seit einigen Jahren nicht mehr bestritten, weiß nach dem ausführlichen Test jedoch, was ihn in etwa erwartet. "Wir hatten einen wirklich guten Test für die Rallye Wales und wir sind gut vorbereitet, die Prüfungen dieses Wochenende in Angriff zu nehmen", meinte er. "Mein letztes Mal in Großbritannien war 2008 und ich hatte fast die Vielfalt an Oberflächenbedingungen vergessen, die man dort aufgrund des konstanten Gripwechsels vorfindet." Die Recce wird für Hänninen besonders wichtig, da aufgrund des Umzugs der Rallye in den Norden viele Prüfungen neu für ihn sind.

Paddon hat die Rallye Großbritannien zuletzt 2012 bestritten. Als er sie 2007 erstmals in Angriff nahm, stellte sie sein erstes Event außerhalb von Neuseeland dar. "Die Rallye Wales hat ein paar Ähnlichkeiten mit Neuseeland. Generell sind die Prüfungen ähnlich wie ein paar Waldstraßen bei mir zu Hause, fließend und nicht rau", berichtete er. Seine Erfahrungen aus Neuseeland kommen ihm auch insofern zugute, als er es gewohnt ist, im Winter Rallye zu fahren, wo Regen und Kälte vorherrschen - so wie auch im November in Wales.

"Wir hatten in der letzten Woche einen guten Test in Wales und haben den Hyundai i20 WRC auf die rutschigen Bedingungen, auf die wir stoßen werden, abgestimmt", erklärte er. "Ich mag die Rallye Wales, weil das Gripniveau relativ konstant ist, auch wenn es immer schwer zu beurteilen ist, ehe man auf die Prüfung geht und die Zeiten vergleicht."

Teamchef Michel Nandan stimmen die kniffligen Bedingungen in Wales zuversichtlich, denn das liege dem Hyundai i20 WRC mehr. "Wir haben gesehen, dass wenn es auf reine Leistung und Speed ankommt, uns - vielleicht verständlicherweise - in unserer ersten Saison etwas fehlt. Aber wenn die Bedingungen herausfordernder sind, dann können wir die Lücke schließen und etwas mehr an der Spitze mitmischen - wir peilen dann ein Ergebnis in den Top-5 an", betonte er.