Zehn Jahre nach dem Abschied aus der Rallye-Weltmeisterschaft verläuft Hyundai´s zweites Engagement in der WRC in diesem Jahr erfreulicher. Das als "Lehrsaison" ausgerufene Jahr hatte für die Mannschaft aus dem bayrischen Alzenau sogar mit dem ersten Rallye-Sieg durch Thierry Neuville einen ganz besonderen Höhepunkt - ausgerechnet bei der Heimrallye in Deutschland. Immerhin die einzige Rallye, die nicht von einem VW gewonnen wurde. Weitere Podestplätze in Mexiko und Polen lassen das Team zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Michel Nandan zum neuen Hyundai i20 WRC, Foto: Sutton
Michel Nandan zum neuen Hyundai i20 WRC, Foto: Sutton

Die Zukunft hatte ihre Jungfernfahrt letzten Monat in Form des 2015er WRC-Autos von Hyundai. Rallye-Pilot Bryan Bouffier sammelte im Prototypen des neuen i20 WRC die ersten Testkilometer auf einer privaten Strecke in Deutschland. Auch wenn der Name der gleiche ist wie beim aktuell eingesetzten WRC-Auto, vergleichen kann man die beiden Modelle nicht, erklärt Hyundai-Motorsportchef Michel Nandan: "Es ist ein komplett anderes Auto verglichen mit dem aktuellen WRC-Modell. Die Plattform ist anders, das Auto ist länger, tiefer und breiter und ist mit einem neuen Motor, Getriebe und anderen Komponenten ausgestattet."

Das Modell basiert auf der dritten Generation des i20. "Wir haben lange an der Entwicklung unseres zukünftigen WRC-Autos gearbeitet und haben unsere Erfahrungen und Daten aus unserer Debüt-Saison in die Entwicklung einfließen lassen", so Nandan.

In den nächsten Monaten und auch noch kommendes Jahr soll der 2015er i20 weiter getestet und entwickelt werden. "Wir sind gerade am Beginn eines Prozesses und wir werden auch in Zukunft weiter hart arbeiten müssen", prognostiziert Nandan. Wann genau das neue Auto seine Premiere in der WRC feiert, ließ der Motorsportchef noch offen: "Wir werden es im Wettbewerb einsetzten, wenn wir absolut überzeugt sind, dass er unser aktuelles Modell ersetzen kann - wir sind da nicht in Eile."