Jari-Matti Latvala liegt nach dem Samstagvormittag der Rallye Deutschland klar in Führung. Der Volkswagen-Pilot baute seinen Abstand auf 45.8 Sekunden gegenüber Citroen-Pilot Kris Meeke aus. Den dritten Rang hat Thierry Neuville von seinem Hyundai-Teamkollegen Dani Sordo übernommen.

Ogier ausgeschieden

Jari-Matti Latvala ließ am Samstagvormittag nichts anbrennen und baute seine Führung mit zwei Bestzeiten weiter aus. Für Aufsehen sorgte allerdings sein Teamkollege und Weltmeister Sebastien Ogier. Der Franzose war nach seinem spektakulären Ausfall am Freitag unter Rally2 als Erster in die Prüfungen gestartet und leistete sich bereits auf Stein und Wein 1 einen kleinen Ausrutscher.

Der deutlich größere Fehler folgte eine WP später. Ogier zerstörte durch einen Fehler einen großen Bereich Leitplanke, der die Strecke von der Autobahn trennt. Sowohl er als auch Beifahrer Julien Ingrassia wurden für medizinische Checks ins Krankenhaus verbracht, er selbst gab aber bereits kurze Zeit später Entwarnung auf Twitter. Die Wertungsprüfung wurde aus Sicherheitsgründen abgebrochen und wird am Nachmittag in verkürzter Version gefahren, da die Schäden an der Leitplanke nicht so schnell zu reparieren sind.

Sordo vs. Neuville

Bei Hyundai spielte sich am Samstagvormittag ein teaminternes Duell zwischen Thierry Neuville und Dani Sordo ab. Neuville war auf Rang fünf mit 7.5 Sekunden auf Andreas Mikkelsen respektive 10,5 Sekunden Rückstand auf Sordo in den Tag gestartet. Auf der langen Version der Panzerplatte, WP10, kassierte er beide Konkurrenten und schob sich auf Rang drei. Sowohl er als auch Teamkollege Sordo setzten auf dieser langen WP - im Gegensatz zu allen Konkurrenten - auf die harte Reifenmischung. Der richtige Schachzug, wie die Plätze zwei und drei auf der längsten Prüfung des Tages beweisen.

Hinter dem nun Fünftplatzierten Andreas Mikkelsen im Volkswagen sortierten sich die beiden Ford-Piloten Elfyn Evans und Mikko Hirvonen sowie Mads Östberg im Citroen und Bryan Bouffier im dritten Hyundai ein. Die Top-10 werden von Martin Prokop in einem weiteren Ford Fiesta komplettiert.

Robert Kubica setzte die erste Bestzeit des Tages, Foto: ADAC Rallye Deutschland
Robert Kubica setzte die erste Bestzeit des Tages, Foto: ADAC Rallye Deutschland

Kubica mit Bestzeit

Robert Kubica, der wie Ogier unter Rally2 den zweiten Tag in Deutschland begann, setzte die erste Bestzeit des Tages. Der Ford-Pilot profitierte von seiner frühen Startposition und hatte im Gegensatz zu den anderen Piloten eine sauberere Strecke bei teils schwierigen und feuchten Bedingungen.

Auf WP10 hatte der Pole aber wie die meisten Piloten mit seinen weichen Reifen zu kämpfen und leistete sich erneut einen Fehler, bei dem er sich sein Vorderrad beschädigte. "Es war sehr schwierig auf diesen [weichen] Reifen. Ich versuchte, etwas Pace herauszunehmen, um sie zu schützen, aber ich bin nicht sicher, ob das geholfen hat. Das passierte 15 km vor dem Ziel - wir sind in einen Stein gerutscht." Im Gesamtklassement sortierte er sich auf Rang zwölf ein.