Jari-Matti Latvala hat nach dem ersten Tag der Rallye Deutschland die Führung übernommen. Der Volkswagen-Pilot liegt 37 Sekunden vor Citroen-Pilot Kris Meeke und weitere 5.6 Sekunden vor dem Vorjahressieger Dani Sordo im Hyundai.

Drama um Ogier

Der erste Tag der Rallye Deutschland war ein Duell der beiden Volkswagen-Piloten. Abwechselnd holten sich Latvala und Sebastien Ogier die Bestzeiten und schenkten sich keine Sekunde. Bis zur letzten Prüfung des Abends lag der Weltmeister Ogier noch mit 5,7 Sekunden Vorsprung an der Spitze, bis ihm ein großer Fehler unterlieft.

7,2 Kilometer innerhalb der Prüfung setzte der Volkswagen-Pilot den Bremspunkt für eine blinde Kurve etwas zu spät. Die Folge: Er kam von der Strecke ab, rutschte einen Weinberg hinunter und kam auf einer tiefergelegenen Straße zum Stehen. Der Polo R WRC war zwar kaum beschädigt, doch es gab keine Möglichkeit, wieder zurück auf die WP-Route zu gelangen. So fuhr Ogier direkt zum Service und kassierte für den zweiten Tag der Rallye eine 10-Minuten-Strafe. "Ich muss glücklich sein, dass die Konsequenzen nicht so schwerwiegend waren und das Auto nicht beschädigt wurde", sagte Ogier im Nachhinein. "Wir sind einen sehr steilen Hang hinunter gerutscht, haben uns aber zum Glück nicht überschlagen."

Dani Sordo will wieder aufs Podest, Foto: ADAC Rallye Deutschland
Dani Sordo will wieder aufs Podest, Foto: ADAC Rallye Deutschland

Meeke und Sordo in Lauerstellung

Das Pech des einen ist das Glück des anderen. Jari-Matti Latvala übernahm auf dieser Prüfung die Führung und wusste kaum, wie er sich verhalten sollte. "Ich wurde über Funk informiert, dass Seb draußen ist", erklärte er. "Ich wusste danach nicht mehr, wie viel Druck ich machen soll. Erst mein Co-Pilot meinte dann: du musst nicht mehr voll ans Limit gehen, nimm etwas Gas heraus."

Hinter dem Finnen ist nach dem ersten Tag ein Duell um Platz zwei entbrannt. Meeke im Citroen und Sordo im Hyundai trennen lediglich 5,6 Sekunden - nach ganz vorne scheint der Weg unter normalen Umständen allerdings versperrt. "Ich fahre weiterhin meine eigene Pace. Es gibt alleine über die Pace keine Chance, Jari einzuholen", erklärte Meeke offen.

Probleme bei Thierry Neuville

Für Belgier Thierry Neuville läuft die Rallye Deutschland noch nicht nach Plan. Nach seinem sechsfachen Überschlag im Shakedown am Donnerstag kämpfte er am Freitagvormittag mit seiner Handbremse. Auf der letzten Prüfung des Tages kam noch ein überhitzender Auspuff hinzu, der das gesamte Auto unter Rauch setzte. "Wir müssen noch rausfinden warum. Allerdings hat der Rauch ganz schön in den Augen gebrannt, aber wir konnten noch zu Ende fahren. Wir hatten auch schon vormittags Qualm im Auto, dachten aber, dass es Sand ist, der reinkommt", schilderte der Belgier. Aktuell fehlen dem Fünftplatzierten 7,5 Sekunden auf seinen Vordermann Andreas Mikkelsen.

Die Top-10 werden von Mikko Hirvonen und Elfyn Evans im Ford, MAds Östberg und Bryan Bouffier im Citroen sowie Martin Prokop in einem weiteren Ford Fiesta komplettiert.