Die Rallye Deutschland, die vom 22. bis zum 24. August stattfindet, wird die erste richtige Asphalt-Rallye der Saison 2014. Der deutsche WM-Lauf zählt zu den größten Herausforderungen im Kalender der WRC und hält durch seine unterschiedlichen Streckencharakteristiken viele Tücken für die Teilnehmer bereit. Seit 2002 mit dem WM-Prädikat ausgestattet, sah dieser Lauf bisher nur einen einzigen Sieger: Citroen. In diesem Jahr schicken sich Volkswagen, Ford und Hyundai an, die französische Dominanz zu brechen.

Die legendäre Panzerplatte ist wieder dabei, Foto: ADAC Rallye Deutschland
Die legendäre Panzerplatte ist wieder dabei, Foto: ADAC Rallye Deutschland

Der Servicepark ist erneut im Messepark Trier stationiert. Von dort aus brechen die Crews zu insgesamt 326 gewerteten Kilometern auf, die sich auf drei Tage und 18 Wertungsprüfungen verteilen. Die Rallye wurde im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 und einen Tag gekürzt. Erst am Freitagmorgen brechen die Piloten zu ihrer ersten Prüfung auf. Ab der ersten Minute gilt aber volle Konzentration, möchte man um den Sieg kämpfen.

Im weiteren Verlauf der Rallye erwarten die Piloten die bekannten Klassiker wie Stein und Wein, Panzerplatte oder Drohntal. Die Veranstaltung gilt als drei Rallyes in einem Event, da die Herausforderungen nicht unterschiedlicher sein könnten. Es gilt innerhalb kürzester Zeit von engen, winkligen Passagen in den Weinbergen auf Beton oder Waldstraßen umzuschalten. Der Pilot, der sich am schnellsten auf die unterschiedlichen Asphalt-Charakteristiken einstellen kann, wird die Bestzeiten setzen.

Die vielen Haarnadel-Kurven verlangen Perfektion, Foto: Sutton
Die vielen Haarnadel-Kurven verlangen Perfektion, Foto: Sutton

Aufschrieb macht den Unterschied

Wer am Ende triumphieren wird, entscheidet in Deutschland bereits das Recce mit. Viele Kreuzungen und Richtungswechsel machen den Streckenverlauf oft unvorhersehbar und erlauben vielerorts keine flüssige Fahrweise. "Du kannst die Straßen in Deutschland nicht wie bei anderen Events lesen, daher ist der Aufschrieb wirklich wichtig", erklärt Citroen-Pilot Mads Östberg. Die zahlreichen Kreuzungen verleiten die Piloten zum Schneiden der Kurven, was sehr viel Dreck auf die Strecke bringt. Das wird speziell bei der zweiten Durchfahrt der Prüfungen knifflig.

Wie in jedem Jahr kann das unvorhersehbare Wetter über Sieg oder Niederlage in Deutschland entscheiden. Während einige Piloten eine Prüfung noch komplett trocken absolvieren können, sind andere teils bei heftigsten Niederschlägen unterwegs. Bei derartigen Bedingungen werden die Asphalt-Straßen schnell rutschig und kleine Bäche bilden sich. Umso wichtiger ist es, schon am Morgen die richtige Reifenwahl zu treffen. Bei Asphalt-Rallyes stehen den Piloten zwei Reifenspezifikation mit einer weicheren und einer härteren Laufflächenmischung zur Verfügung - die Auswahl liegt bei den Piloten selbst.

2013 feierte Dani Sordo seinen ersten und bisher einzigen Sieg in der WRC, Foto: Sutton
2013 feierte Dani Sordo seinen ersten und bisher einzigen Sieg in der WRC, Foto: Sutton

Verliert Citroen die Vormachtstellung?

Bei den vergangen elf Veranstaltungen meisterte Citroen die zahlreichen Herausforderungen am besten. Neun Siege trug Sebastien Loeb bei, einen Sebastien Ogier und 2013 Daniel Sordo. Ob Mads Östberg und der zuletzt starke Kris Meeke sich in diese Reihe eintragen können, bleibt abzuwarten. Speziell, da Volkswagen mit der Rallye Deutschland noch eine Rechnung offen hat. Die Mannschaft dominierte die Saison bisher nach Belieben und will bei der Heimrallye das Debakel des Vorjahres vergessen machen. 2013 war Andreas Mikkelsen noch nicht einmal gestartet, Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala schieden nach Fahrfehlern aus.