Latvala lässt die Kampfsau raus: Die Rallye Finnland erlebte einen entfesselten Jari-Matti Latvala. Der Finne ließ sich von Teamkollege Sebastien Ogier nicht aus der Ruhe bringen, egal wie klein sein Vorsprung war. "Wir liegen nicht weit vorne, aber das Wichtigste ist, dass wir führen", betonte er. "Ich muss mir keine Sorgen um die Meisterschaft machen. Für mich geht es nur darum, diese Rallye zu gewinnen. Es ist alles oder nichts", waren die ungewohnt kämpferischen Worte des oftmals mental schwächelnden Finnen. "Ich muss es halten. Ich habe keine andere Wahl. Ich habe so hart gearbeitet und bin nicht hierhergekommen, um zu verlieren." Seine Fans nahmen den Kampfgeist, der in Finnland auch gerne mit dem Wort 'Sisu' umschrieben wird, mit Begeisterung auf und feuerten Latvala an - mit Erfolg.

Max Vatanen tritt in die Fußstapfen seines Vaters., Foto: Sutton
Max Vatanen tritt in die Fußstapfen seines Vaters., Foto: Sutton

Wie der Vater, so der Sohn: 40 Jahre nach dem Debüt seines Vaters Ari nahm Max Vatanen zum ersten Mal an der Rallye Finnland teil. In einem Ford Fiesta R2 fuhr er im Rahmen der Drive DMACK Fiesta Trophy. Auf der ersten Prüfung ging er zwar in Führung, fand in der Folge jedoch nicht den richtigen Rhythmus und fiel auf Rang vier zurück. Dass er aufgrund seines Nachnamens unter besonderer Beobachtung steht, ist für den 23-Jährigen nichts Neues. "Ich habe diesen Nachnamen, seitdem ich auf der Welt bin, und sicherlich gibt es mehr Positives als Negatives, was das angeht."

Zweirad-Antrieb mal anders: Dass Rallye-Piloten zu Beginn ihrer Karriere in zweirad-getriebenen Boliden unterwegs sind, ist nichts Ungewöhnliches. Der Citroen DS3 R5, den Sebastien Chardonnet pilotierte, verfügt über Vierradantrieb, was den Franzosen jedoch nicht davon abhielt, auszuprobieren, wie schnell er sich nur von zwei Rädern angetrieben fahren lässt... Wenn da mal nicht ein Hollywood-Engagement als Stuntman winkt.

Sebastien Chardonnet versuchte sich als Stuntman., Foto: Sutton
Sebastien Chardonnet versuchte sich als Stuntman., Foto: Sutton

Auf den Deckel: Gleich zwei Piloten mussten in Finnland die Segel streichen, weil der Überrollkäfig ihres Boliden beschädigt war. Das Kuriose daran: Keiner von beiden hatte einen Überschlag zu verkraften gehabt. Mads Östbergs Überrollkäfig ging bei der Landung nach einem der Sprünge auf der 18. Wertungsprüfung kaputt. Thierry Neuville traf bereits auf der ersten Prüfung einen Stein und touchierte anschließend einen Baum. Auch sein Auto schaffte es nicht durch die Abnahme. Sicherheit geht vor.

Hänninen setzt auf mexikanische Klimaanlage: Nach seinem Überschlag am Freitagmorgen war die Frontscheibe von Juho Hänninens Hyundai i20 WRC demoliert. Kurzerhand entfernten er und Beifahrer Tomi Tuominen die Scheibe, da die Sicht sonst stark eingeschränkt gewesen wäre. Nach einiger Zeit löste sich dann allerdings auch noch das Armaturenbrett, was Tuominen zusätzlich zum Fahrtwind das Umblättern erschwerte.

Morgenstund hat Gold im Mund: Am Sonntagmorgen riss ein Feueralarm die Gäste des zentralen Hotels der Rallye Finnland aus dem Schlaf. Der Verursacher: Kein Geringerer als Luis Moya, zweimaliger Weltmeister an der Seite von Carlos Sainz. Der Spanier hatte sein Toastbrot im Toaster vergessen, das folglich anfing zu kokeln und Feueralarm auslöste.

Östberg gewinnt Helsinki Battle: Die Rallye Finnland wurde dieses Jahr mit einem Spektakel auf einem Kurs durch die Hauptstadt eingeläutet. Vor tausenden Fans trafen Rallye-Legenden auf solche, die es noch werden wollen. Im Finale traf Marcus Grönholm auf Mads Östberg - Letzterer setzte sich durch und feierte damit seinen ersten Sieg im Citroen DS3 WRC.

Verlängerung in Jyväskylä: Am Rande der Rallye Finnland gaben die Organisatoren bekannt, dass die Rallye mindestens drei weitere Jahre rund um die Studentenstadt ausgetragen wird.

Früh übt sich: Unter dem Banner der FIA Action for Road Safety Kampagne gaben die WRC-Piloten den Schülern der Jumicars Kinderfahrschule Unterricht. Auf einem kleinen Parcours drehten sie mit den Kleinen ihre Runden. Bei dem Lehrauftrag kam aber auch der Spaß nicht zu kurz. Die beiden Citroen-Piloten Mads Östberg und Kris Meeke etwa quetschten sich zu zweit in einen der kleinen Boliden.

Hatten sichtlich Spaß: Östberg und Meeke., Foto: Citroen/Twitter
Hatten sichtlich Spaß: Östberg und Meeke., Foto: Citroen/Twitter