Jari-Matti Latvala hat zum zweiten Mal in seiner Karriere seine Heimrallye in Finnland gewonnen. Der Volkswagen-Pilot lag im Ziel 3,6 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sebastien Ogier. Den dritten Platz sicherte sich Citroen-Pilot Kris Meeke. "Dieser Sieg war wirklich, wirklich harte Arbeit", strahlte Latvala im Ziel.

Finale Furioso

Von der ersten Prüfung der Rallye an lag Latvala in Führung. Er setzte 13 von 26 Bestzeiten und lag zweitweise mehr als 30 Sekunden in Führung. Am Samstagnachmittag allerdings der Rückschlag. Bei der Fahrt durch ein großes Loch beschädigte sich Latvala eine seiner Bremsen und musste den Nachmittag mit den drei verbliebenen bestreiten. Er büßte den Großteil seines Polsters ein und ging mit lediglich 3,4 Sekunden Vorsprung in den finalen Tag.

Es wurde ein Duell um Sekunden auf den letzten drei Prüfungen der Rallye, in deen zunächst jeweils einer der beiden Konkurrenten eine Bestzeit setzte. Die finale WP musste die Entscheidung bringen. Ogier legte mit der Bestzeit vor, aber Latvala blieb nur 0,1 Sekunden hinter der Spitzenzeit und sicherte sich so seinen zweiten Sieg in Finnland. "Die Probleme brachten uns in eine wirklich schwierige Position, aber wir haben zurückgeschlagen", freute sich Latvala. Der geschlagene Ogier zeigte sich ebenfalls zufrieden mit Rang zwei. "Dieses Ergebnis ist nach dem guten Kampf wirklich in Ordnung. Und Jari ist heute wirklich geflogen." Eine kleine Freude gab es auch noch für den Weltmeister: Er sicherte sich die drei Punkte in der Power Stage vor Latvala und Kris Meeke.

Kris Meeke sicherte sich seinen dritten Podestplatz in dieser Saison, Foto: Sutton
Kris Meeke sicherte sich seinen dritten Podestplatz in dieser Saison, Foto: Sutton

Meeke holt sich dritten Podestplatz

Kris Meeke erlebte in Finnland ein Wechselbad der Gefühle. Der Citroen-Pilot startete mit Rang zwei in die Rallye und lieferte sich am Donnerstag und Freitag immer wieder Positionskämpfe mit Ogier. Am Samstag musste er sich dem Weltmeister endgültig geschlagen geben und versuchte ab diesem Moment, den dritten Rang sicher ins Ziel zu fahren. "Ein Podiumsplatz ist hier etwas sehr besonderes - ich bin wirklich begeistert", strahlte der Nordire. Hinter Meeke sicherte sich der dritte Volkswagen-Pilot, Andreas Mikkelsen, den vierten Rang.

Hirvonen mit viel Frust

Mikko Hirvonen beendete die Rallye Finnland auf dem fünften Rang. Der Finne hatte sich für sein Heimevent große Ziele gesteckt, musste aber bereits am zweiten Tag erkennen, dass die Volkswagen-Piloten außer Reichweite lagen. Schließlich summierten sich Fehler und kleinere Probleme auf und 2:49.7 Minuten Rückstand zur Spitze waren das für ihn enttäuschende Ergebnis.

Hinter Hirvonen beendete Juho Hänninen als bester Hyundai-Pilot die Rallye. Der Finne hatte zunächst auf Podestkurs gelegen, ein Überschlag, der die Windschutzscheibe zerstörte, und später Probleme mit der Servolenkung ließen ihn aber zurückfallen. Sein Teamkollege Hayden Paddon wurde hinter Ford-Pilot Elfyn Evans Achter. Die Top-10 wurden von Henning Solberg und Karl Kruda komplettiert.

Robert Kubica landete weit hinten, Foto: Ford
Robert Kubica landete weit hinten, Foto: Ford

Frühes Aus für Spitzenfahrer

Für Thierry Neuville war die Rallye Finnland bereits an Tag zwei zu Ende. Der Hyundai-Pilot beschädigte sich bei einem Ausrutscher den Überrollkäfig irreparabel und musste vorzeitig aufgeben. Gleiches passierte Citroen-Pilot Mads Östberg am Samstag. Bis zu diesem Zeitpunkt lag der Norweger aussichtsreich auf den fünften Rang.

Ein frustrierendes Ende nahm die Rallye erneut für Robert Kubica. Der Ford-Pilot beschädigte sich bei einem Ausritt am Freitag die linke Vorderradaufhängung und musste den Tag damit vorzeitig beenden. Der Pole bestritt den Rest der Rallye zwar unter Rally2-Reglement, kam durch den großen Zeitrückstand aber nicht mehr über Rang 34 hinaus.